Umziehen ist ja jetzt nicht unbedingt mein Hobby. Nein, ich mag es ehrlich gesagt überhaupt nicht. Nicht wegen der Sache an sich, sondern weil mir eigentlich die Zeit dazu fehlt. Momentan auch ehrlich gesagt noch die Kraft, aber das ist eine andere Geschichte.
Wir hatten uns also entschieden, verhandelt und einen mehr als fairen Mietvertrag rausgeholt. Das alte Haus zeigte uns jeden Tag mehr und aufs Neue, dass es Zeit war zu gehen.
Also hieß es Ärmel Hochkrempeln, Augen zu und durch. Dank Ezekiel und seinen fünf starken Männern gelang es leicht.
Dieses Kistenpacken ist ja immer eine ganz gute Gelegenheit auszumisten. Was wiederum zu Schlachten vor unserem Haus zwischen den Müllsuchern sorgte. Eine Trophäe fand sich auch in unserem Guardhäuschen am Tor wieder. Ein Schmuckständer in Form einer Dame im Ballkleid, an deren metallenen Locken man Ringe und Ketten aufhängen kann.
Probleme gibts ja immer beim Umziehen. Eines war unser Laufband im Obergeschoss. Es war erstens viel zu groß, um über die Treppe nach unten befördert zu werden, noch hatten wir auch nur ansatzweise eine Idee, wie man das Ding in Einzelteile zerlegt, geschweige denn wieder zusammenbaut. Da half dann ein Anruf im Sportgeschäft. Am nächsten Tag sollte ein Monteur kommen und Zerlegen/Transport und Aufbau übernehmen. Zumindest sowas ist hier recht einfach und komplikationslos zu organisieren.
Pünktlich um 10 Uhr stand also ein Herr vor der Haustür, der auf mehrfache Nachfrage von George dem Guard und mir eifrig bejahte vom Sportgeschäft geschickt worden zu sein. Werkzeug hatte er keins dabei, kräftig sah er auch nicht aus.
Er kroch und kniete dann also einige Zeit um und neben dem Laufband, blickte von allen Seiten darunter und murmelte Dinge vor sich her, die ich nicht verstand. Ich bat dann Brenda und George da oben bei ihm zu bleiben und bei Bedarf zu helfen. Ich fuhr derweil einiges einkaufen. Bei meiner Rückkehr standen George und der Herr unverrichteter Dinge vor der Haustür. Nanu?
Wie ich nun erfuhr war der Herr gekommen um einen angeblichen Wasserschaden zu reparieren. Diesen hatte er unter dem Laufband nicht gefunden. Einen Wasserschaden hatten wir, völlig untypisch für uns, aktuell auch nicht zu beklagen. Hatte sich der Herr doch in der Hausnummer geirrt. Er war in Haus 27 bestellt und hatte ans Tor von Grundstück 37 geklopft. Immerhin hatte er dann nach 1,5 Stunden bemerkt, dass das Laufband nicht tröpfelte. Meine Güte, manchmal fragt man sich…..
Der echte Monteur kam dann traditionell kenianisch einige Stunden zu spät, machte aber einen wunderbaren Job.
Mittlerweile haben wir bis auf einige Blumenkübel und ein paar Dingen aus der Garage alles im neuen Heim. Und wir fühlen uns wohl. Sehr sogar. Erschöpft, aber zufrieden. Die ersten Wasserprobleme haben wir auch schon. Das Haus passt also zu uns. Patrick, den Plumber wird es freuen.
War eine gute Entscheidung….