Freitag, 16. März 2018

Slum- und Schlammgeschichten

Wir haben es geschafft. Gestern war es soweit. Bei strömendem Regen und teilweise schwer überflutetem Nairobi fuhren wir mit euren Spendengeldern in der Tasche und Gummistiefeln an den Füßen nach Mathare und konnten 400 (in Worten:VIERHUNDERT) Päckchen mit Monatsbinden in Empfang nehmen. In insgesamt vier großen Kartons verpackt.



Es ist mir ein Rätsel, wie unser Fahrer die alle hat in seinem Kofferraum verstauen können, aber es hat geklappt.
Die nächste Aufgabe wird sein, alle Päckchen mit den Namen der Spender/innen zu versehen. Und Mitte April fahren Anne (die Sozialarbeiterin) und ich in die erste Schule. Es ist wichtig, dass Anne den Mädchen in ihrer Sprache ganz genau erklärt, wie die Päckchen anzuwenden und aber auch zu waschen und zu pflegen sind.

                                                                   Ann und ich

Wir werden dann nach ein paar Wochen nochmal einen Kontrollbesuch machen, uns die Päckchen zeigen lassen und eventuell nochmal schulen. Nebenbei trudeln weitere Spenden ein, so dass ich sicherlich bald die nächsten Päckchen in Auftrag geben kann. Meldet euch, wenn ihr auch etwas beitragen wollt (email: berit@lattorff.de). Wir sind für jede kleine Hilfe sehr dankbar.

Ansonsten ist Nairobi wie bereits berichtet gestern überflutet worden. Ganze Straßen wurden zu reißenden Bächen. Leider suchte sich eine dieser reißenden Schlammfluten ganz frech den Weg in unseren Pool. Und nun haben wir den Salat.


Aber das war gestern nicht das Schlimmste. Wie sagt meine liebste Mutter immer? "Schlimmer gehts immer....". Nun ja, sie hatte recht. Unter unserem Grundstück befindet sich eine riesige Sickergrube unvorstellbaren Ausmaßes. Sehr groß und seeehr tief. Und eine der Zulaufkammern war verstopft und lief über. War nicht so appetitlich. Was also tun? Ich rief wie immer den Liebsten zu Hilfe. Währenddessen unsere Haus- und Gartenhelden allerdings völlig unverschreckt bereits einen Plan ausheckten. Da wurde nicht lange gezögert, sondern begonnen zwei der kleineren oberflächlichen Zulaufkammern per Hand und Eimer freizuschöpfen um dann mit Hilfe von Ästen und Stöckern die Verbindungsläufe freizustochern.


Mulmig wurde es mir dann aber doch, als Betty und Victor abwechselnd fröhlich in der Grube verschwanden.


Und das alles fröhlich mit einem Lächeln im Gesicht. Meine Güte, das sind wirklich unsere Helden der Woche.


5 Kommentare:

  1. Ach je, ich glaube, da finde ich die Schneemassen hier doch besser!

    Eine Sickergrube hatten wir früher zuhause allerdings auch, und die verstopfte ebenfalls gelegentlich. Da war dann "Scheiße stochtern" angesagt :D Reinsteigen mussten wir allerdings nicht!

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  2. Wir hatten auch mal so eine Grube. Wenn es anfing im Keller unangenehm zu riechen, kam das "Rohrauto" und saugte die Grube leer. Michael wird sich wohl noch daran erinnern.

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  3. Hier gibts es leider keine "Rohrautos". Es gibt nur das Prinzip des Versickerns. Klappt ja auch in der Trockenzeit ganz gut.

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  4. In Dänemark heißt der Beruf dessen, der mit dem "Rohrauto" kommt, übrigens "Kloakmester".

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    1. passt, da weiss man wenigstens was der macht. In Deutschland ist das bestimmt der Facharbeiter für Wasserverunreinigungsbeseitigung oder natürlich der Manager of Water Resources and Contamination

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