Montag, 7. Mai 2018

Asante sana

Ja, endlich war es soweit. Die erste Übergabe der von euch so reichlich gespendeten Hygiene-Monatseinlagen stand an. Noch am Vortag war nicht ganz klar, ob es klappen würde. Nicht wegen irgendwelcher organisatorischer Probleme. Nein. Ich war das Problem. Naja, zumindest der Hexenschuss, der sich am Vortag in meinen Rücken geschossen hatte. Was für ein Timing. Die heilenden Hände einer wunderbaren Osteopathin taten dann allerdings ein Wunder.  Danke Marion!



Und so fuhr ich am Freitag Morgen in die Deutsche Schule. Dort war ich mit zwei Sozialarbeiterinnen aus dem Teenage-Mother-Project Mathare verabredet. Und gemeinsam machten wir uns dann zu dritt auf den Weg zu den Starkids. Rosalyn, die Direktorin der Schule erwartete uns bereits am Tor. Ich muss ehrlich zugeben, dass allein das Erreichen dieses Tores ein Abenteuer war. Durch Schlamm und Geröll erklommen wir also, uns gegenseitig stützend, den auf einer Anhöhe gelegenen Eingang der Schule. Sämtliche Wege waren durch durch starken Regenfälle der letzten Wochen weggespült worden.

Nach einem kurzen Schnack im Büro wurden dann alle Mädchen der Schule, von der 5. bis zur 12. Klasse, zusammengetrommelt und in einem Raum versammelt.




Die Knaben blieben in ihren Unterichtsräumen und bekamen von Rosalyn die Aufgabe, diese in der Zwischenzeit gründlich zu putzen, damit die Mädchen es schön haben, wenn sie nach der Schulung wieder zurückkommen. Diese Gesichter hättet ihr sehen müssen.... Haben sie dann aber gemacht.

Wir haben dann etwa anderthalb Stunden mit den Mädchen gearbeitet. Es hat so viel Freude gemacht. Ann und Mercy, die beiden Engel aus Mathare waren großartig. Aber seht selbst: 








Die Mädchen waren allesamt so glücklich über die Päckchen. Stellt euch vor, auf Nachfrage erfuhren wir, dass an diesem Tag nur ein einziges Mädchen eine Unterhose anhatte. Um so stolzer zeigten sie sich nun ihre in den Päckchen enthaltenen bunten kindgerechten Slips mit den dazugehörigen Sanitarypads. Wir klärten auf, sprachen über Menstruation, Krankheiten und auch Schwangerschaftsverhütung. 

Manchmal ist man hier wirklich fassungslos und entsetzt ob der Armut. Man sieht sie nicht auf den ersten Blick. Aber wenn man mutig ist und nach links und rechts und auch hinter die Fassaden schaut, dann könnte man manchmal einfach nur noch weinen.

Ohne eure großartige Hilfe und Unterstützung wäre dieses Projekt nicht möglich. 
Viele weitere Schulen werden folgen. 
Asante sana

(wer die Schulmädchen hier in Kenia weiterhin mit Aufklärung und der Verteilung von waschbaren Monatseinlagen unterstützen möchte kann sich jederzeit gerne an mich wenden)
berit@lattorff.de





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