Freitag, 29. Juni 2018

SOS - Aktion Bettdecken


Eigentlich sollte das heute endlich mal einer der etwas entspannteren Tage vor den Sommerferien werden. Pustekuchen….
Erreichte mich doch ein Anruf aus der Schule, ob ich dringend vorbei kommen könnte. Nein, den Kindern ginge es gut, es gäbe etwas anderes zu bereden.
Und dann saßen wir da vor dem Sekretariat bei Kaffee und Kuchen. Der wäre uns allerdings fast im Halse stecken geblieben. Wurde uns doch von der recht verzweifelten Situation in der Starkids School berichtet. 

80 Kinder. Viele ohne Familien, im Boardinghaus (Blechhütten) der Schule lebend. Katastrophale Zustände. Kälte, vor allem Nachts. Viele Kinder krank. Husten, Schnupfen, Bronchitis.
UND KEINE DECKEN!  Nichts. Frieren in der Nacht. 

Wenn ich daran denke, wie leicht es für uns ist, den Kamin anzuzünden. Das unsere Sorgen tatsächlich nur feuchtes Feuerholz und die Auswahl zwischen den sechs Winterpullovern sind, die sich in unseren Schränken tummeln. An warmen Socken mangelt es uns auch nicht.
Und so wurde das Gespräch zur Krisensitzung. Brainstorming, wie man hier noch auf die Schnelle vor unseren Ferien helfen kann. Viele Ideen, von Newsletteraufrufen bis hin zur Tombola. Aber wie das alles so schnell organisieren? 

Und an diesem Punkt kam der Fußball ins Spiel. Das für diesen Abend geplante Public Viewing auf dem Schulgelände. Viel Zeit hatte ich nicht, genauer gesagt zwei Stunden bis zum Einlass. Also hieß es Ärmel hochkrempeln und loslegen. Infoschilder gebastelt, geeignete Spendenbox gesucht, Kinder motiviert und eingeschworen. 



Und was soll ich sagen, die Kinder waren großartig. Hartnäckig wie kleine Terrier sprachen sie jeden Vorbeikommenden an, erklärten die Situation und baten um Spenden.


 Und das, was die Deutsche Mannschaft auf dem Rasen vergeigt hat, das haben wir alle zusammen gerockt.

                                           37.440 Ksh
                                                  11 EUR    
                                                    5 US $

WAHNSINN  

Ich habe noch an diesem Abend den Kontakt zu einem Fabrikverkauf in der Nähe zu Nairobi bekommen und wenn alles gut geht (und am Ende wird immer alles gut) können wir nächste Woche 80 niegelnagelneue warme Bettdecken zu den Kindern in die Starkids School bringen. 

Die wahren Helden sind also nicht unsere Fußballer, sondern ihr.

Mittwoch, 27. Juni 2018

Von Dummköpfen, Gemüse und anderen Kuriositäten

Die Zeit rennt uns mal wieder davon. Und von den vielen "leeren" Stunden, wie zu Beginn meiner Zeit hier, sind nicht mehr viele geblieben. Mittlerweile muss ich mir meine Pausen freischaufeln. Und das ist auch gut so....

Aber, wo fang ich an. Vielleicht mit dem Schlimmsten. Hatten wir doch vor, diese Woche in eine High School hier in Nairobi zu fahren und 350 Mädchen mit den Sanitary Pads zu versorgen. Es war alles organisiert, die Direktorin der Schule (Miss Esther) angetan und begeistert, der Termin fix. Und dann kommt da  im letzten Moment noch so ein "übergeordneter" Direktor und bläst das Ganze ab. Begründung: er wünsche nicht, dass die Mädchen der Schule während der Menstruation Binden (jeglicher Art) benutzen. Diese könnten potentiell in Toiletten geworfen werden und diese dann verstopfen.
Und nein, das ist kein Scherz! Auch ein darauf folgendes Einzelgespräch mit diesem Herrn führte zu keinem Erfolg. Mädchen mit Menstruation haben gefälligst in der Schule nichts zu suchen.
Ich könnte mich jetzt unermüdlich über diesen Schwachsinn auslassen, aber ich lasse es. Ach, wenigstens eins noch:  so ein Dummkopf.....

Erfreulicher Weise hat sich aber eine andere Schule gemeldet. Diese werden wir dann Ende August/Anfang September besuchen.

Aber es gab auch noch andere Kuriositäten. Hatte ich mich doch vor einiger Zeit entschlossen, wöchentlich einen Korb Bio Gemüse liefern zu lassen. Das lief ja zu Beginn auch ganz gut, allerdings wurde das Gemüse immer kleiner. Also ich meine nicht, das der Korb leerer war. Nein, das Gemüse schrumpfte. Das Blattgrün nahm dafür an Volumen reichlich zu.




Wir haben uns dann entschlossen, wieder herkömmliches Gemüse zu kaufen. Nicht Bio, dafür allerdings töpfefüllend.

Ein anderes Thema sind Mogelpackungen. Nun regen sich ja in Deutschland viele darüber auf. Aber habt ihr sowas schon mal gesehen? Das ist übrigens eine Dose Kakaopulver.
Halb voll oder halb leer. Jeder wie er will.



Wir waren auch sehr erstaunt und hatten zunächst die Befürchtung, dass die Dose bereits vor unserem Kauf geöffnet und geplündert wurde. War aber nicht der Fall, wir haben nachgewogen. Stimmte alles.


Nebenbei habe ich auch eine neue Art der Erwerbstätigkeit entdeckt:


Da muss man erst mal drauf kommen. Da steht dieser Mann nun Tag für Tag an der Ampel und hält dieses Schild. Das Angebot gültig für den Zeitraum der Fußballweltmeisterschaft. Von den Spielen hat er nichts, von dem Pizzaangebot wahrscheinlich auch nicht.

Themenwechsel. Es geht um die Liebe. Unser Whisky hat sein Herz verloren. An eine Dame, welche zwei Hundehütten weiter wohnt. Leider führt die Läufigkeit der Auserwählten  zu Whiskys wiederholtem Ausreißen.


Manchmal treffen sich die beiden auf dem Zwischengrundstück. Was solls, die Nachbarn dulden es. Nun lassen wir also der Liebe ihren Lauf...

Und hier noch ein paar Bilder aus dem Medical Care Center:


hier machen wir die Schwangerenvorsorge - besser als nix


Sämtliche Schwangere werden bei ihrer ersten Vorstellung erstmal entwurmt. Es hat seine Gründe! Fünf Tabletten auf einmal, unter Aufsicht. Da kennen die Schwestern hier kein Pardon.


Das hier ist übrigens der Zahnarztstuhl aus dem Nebenzimmer. Manchmal nutzt ihn aber auch der Augenarzt, oder der der HNO-Arzt, oder oder oder.


                                              meine wunderbare Sprechstundenhilfe Felly


Und zum Ende bekam ich noch Besuch von Peter. Er schaut ein wenig mürrisch, ist aber eigentlich ein ganz freundliches Kerlchen.



Dienstag, 19. Juni 2018

Grüße aus dem Winterland

Hatte ich bereits erwähnt, dass es kalt ist? Auch wenn ich mich wiederhole, wir frieren. Ich schäme mich fast es zu sagen, aber uns ist bitterkalt. Bei 22 Grad! Heute habe ich das erste mal seit einem Dreivierteljahr meine Kleider gegen Jeans und Winterpullover ausgetauscht. Plus Schal! Das muss andere dermaßen irritiert haben, dass ich mir dreimal zur Begrüßung anhören durfte "Also, wenn DU Hosen und Pullover trägst, dann ist es wirklich kalt..."
Auch wenn es schwer zu glauben ist, ich verstehe die Afrikaner, die im Frühling in Deutschland in Daunenjacken rumlaufen.
Momentan sind wir jeden Abend dankbar für das Vorhandensein unseres Kamins. Wir nutzen ihn auch fleißig. Das durch den Regen stets feuchte Holz brennt allerdings nicht besonders gut. Was also tun? Wir waren kreativ und haben in Anbetracht unserer Zwangslage den Backofen zweckentfremdet.


Langsames Trocknen  bei Niedrigtemperaturgarstufe wirkt Wunder. Was so ein Backofen alles kann. Sollte in jedes Backbuch aufgenommen werden.

Auch Wärmflaschen haben Hochkonjunktur. Besonders gut sind die ollen alten aus Gummi. Stellt euch vor, mir wurde heute sogar ein Schulterwärmer angeboten. So einer, wie sie in den kostenlosen Zeitungsbeilagen in Deutschland beworben werden. Unattraktive Brauntöne und mit Stecker für die Steckdose. Ich hab dann ernsthaft daran gedacht, mir so eine Ganzkörperheizdecke zum Reinschlüpfen für die kalten Monate hier zuzulegen. Man sollte das den Leuten von diesen Firmen wirklich mal sagen. In Deutschland kaufen das nur alte Leute, oder keiner. Aber hier in Afrika würde sich ein riesiger Markt erschließen. Ist bloß noch keiner draufgekommen. Klingt ja auch irgendwie irre - Heizdecken für Afrika....

Innerlich wärmen wir uns an den Abenden mit Glühwein. Ich hatte irgendwo ganz hinten im Regal noch Nelken von Aldi gefunden. Nun haben sie endlich ihre Bestimmung gefunden und werden allabendlich in Rotwein ertränkt.

Und natürlich haben wir, wie ihr alle wahrscheinlich auch, das Auftaktspiel der deutschen Mannschaft gesehen. Standesgemäß im Festzelt. Das macht hier schon Freude, wenn man sowieso
alle Mitfeiernden kennt.






Spaß hatten wir, geholfen hat es leider nicht. Hoffen wir auf den kommenden Samstag und ein besseres Spiel gegen die Schweden.




Donnerstag, 7. Juni 2018

von Maids mit Ambitionen, nackten Gärtnern und Kitengela

Tja, eigentlich wollte ich von unserem wunderbaren Ausflug nach Kitengela berichten. Aber wie das so ist...erstens kommt es anders..... Und so war ich in den vergangenen zwei Tagen mit anderen Dingen beschäftigt.

Unsere Maid Betty bereitete mir seit einigen Wochen Bauchschmerzen. Irgendwie hatte sie ihren Kopf immer woanders. Naja, kann ja mal vorkommen bei so jungen Dingern. Trotzdem hatte ich in den letzten Tagen vermehrt ein komisches Gefühl. Und dann sitz ich da so vorgestern am späteren Abend und lese das Internetz durch.....und was finde ich da?

Fotos von unserer Betty. Öffentlich und für jeden sichtbar. Sehr hübsch anzusehen. Kein Wunder, hatte sie doch auf den Fotos MEINE Kleider/Blusen/Shirts an. Auch mit dem Arrangement hatte sie sich Mühe gegeben. Ihre Unterlagen waren zumeist unsere Liegemöbel.
Da hatte ich sie nun vor mir. Die sich räkelnde und sehr entspannt dreinschauende Betty in meinen Klamotten auf unseren Betten. Ja, sie bevorzugt wechselnde Locations.
Meine Herren, das saß......

Nach drei Gläsern Rotwein und seelisch/moralischer Unterstützung durch Rayane hab ich ihr dann die fristlose Kündigung zugeschickt.

Aber es geht noch schärfer, glaubt es mir. Zum Trost bekam ich diese Geschichte erzählt:

Durch die hier oft zeitlich begrenzten Arbeitsverträge kommt es zu regelmäßigen Neubesetzungen bestimmter Posten. Oft werden dann auch die hier in Nairobi bewohnten Häuser samt Personal an die Nachfolger übergeben. Und so gab es eben auch diese eine Familie. Noch nicht lange hier im Land. Der Mann berufstätig, die Frau zuhause. Dieser Frau mißfiel (verständlicherweise) der zunehmend sehr unangehme Körpergeruch ihres Gärtners. Also meinte sie: "Moses, geh bitte duschen".
Tat Moses auch. Nach einer halben Stunde fand die Dame dann den frischgeduschten Gärtner nackt auf ihrem Bett drapiert. Ihr entsetztes "Moses, what are you doing here?" irritierte den nackten Moses nun auch. Bei den Vormietern wäre es nämlich so üblich gewesen. Wenn es hieß "Moses, geh duschen" wurde vorübergehend sein Aufgabenbereich erweitert.

Ich hab Tränen gelacht.
Und wieder einmal gelernt:  schlimmer gehts immer...

Mit den Bildern von Betty in meinen Kleidern werd ich leben können, aber diese arme Frau. Wie soll sie je den Anblick ihres nackten Gärtners in ihrem Bett vergessen können? Ich weiß es nicht, aber egal, diese Geschichte hat mich gestern gerettet. Und ehrlich gesagt muss ich immer noch kichern.

Aber die wunderbaren Bilder aus Kitengela will ich euch trotzdem nicht vorenthalten. Nach nur anderthalb Stunden Autofahrt über teilweise heftige Buckelpisten, vorbei an Pavianen, Antilopen und Warzenschweinen, erreicht man eine andere Welt. Eine Künstlerkolonie, die fast märchenhaft anmutet.


















Schwer beeindruckt hat uns auch die riesige Hängebrücke. Nur aus Draht geflochten (auch der Boden). Und sehr sehr schwankend. Die Kinder waren da recht schmerzbefreit. Der Liebste und ich haben es allerdings nur ein paar Meter weit geschafft. Dann machten uns die Höhe und das Hin-und Herkippen mächtig zu schaffen. Mich hat das Schaukeln nach links und rechts auch irgendwie an unser Kanudesaster vor Sansibar erinnert. Da hab ich dann lieber auf ein nochmaliges Kentern, diesmal in schwindelerregender Höhe verzichtet und den Rückzug angetreten.



Die Kinder habens dafür für uns rausgeholt und sind begeistert ein zweites mal hin- und hergelaufen. Unfassbar!


Montag, 4. Juni 2018

Blümchenporzellan und japanische Kochkurse

So ist das nun. Da war ich eine Weile recht schreibfaul und nun gilt es einiges nachzuholen.
Was gab es also hier in Nairobi?

Zum einen den ganz wunderbaren Flohmarkt in der deutschen Gemeinde.


Nicht, dass ich jetzt ein leidenschaftlicher Flohmarktkäufer bin. Selbst beim Rumstöbern stelle ich mich nicht besonders geschickt an. Zum Verkaufen hab ich auch nix, wie auch nach so kurzer Zeit hier. Was ich allerdings liebe ist, dass man unzählige Freunde und Bekannte trifft. Während die Kinder sich mit allerlei Getier, welches sie in den Büschen fanden, beschäftigten, vertrödelten wir bei Weiß- und Rotwein den Nachmittag im Schatten der Bäume. Auch mal schön....


Erstanden haben wir wider Erwarten natürlich auch so einiges. Ziemlich kitschige Porzellanschälchen, wenn ich ehrlich bin. Ok, ich gebs zu, gelegentlich stehe ich eben auf Kitsch. Was solls.... und außerdem, solltet ihr uns besuchen, wird euch das darin servierte Dessert selbstverständlich verzaubern. Also alles richtig gemacht....


Wie ihr seht auch noch Porzellanseerosenkerzenhalter (ein irres Wort) und ein Silberglöckchen. Letzteres klingt recht hell und hat den Vorteil, dass die Kinder jetzt nach dem Läuten wie durch Zauberhand zum Essen erscheinen.


Ach ja, und dann gab es noch was Spannendes. Da bin ich mal wieder wie die Jungfrau zum Kinde gekommen. Nach meiner sehr wohltuenden osteopatischen Therapiestunde wurde ich zum Mitmachen beim japanischen Kochkurs verhaftet. Nun wissen ja viele, dass man mich mit allem, was im Wasser gelebt hat, in die Flucht schlagen kann. Aber ich hatte keine Chance. Es gab Salat und Hühnchen. Nun habe ich ja schon so einige Kochkurse mitgemacht. Aber dieser war tatsächlich doch etwas anders.


Hier kommt der Koch nach Hause und die Maid putzt das Gemüse.
Natürlich durften wir auch helfen. Zum Beispiel Champingons vierteln oder Möhren raspeln. Aber alles wurde einem vorher geputzt und fein säuberlich zur Weiterverarbeitung drapiert. Ach ja, die Soße durfte man auch umrühren.



Nichtsdestotrotz, wir hatten zwei Stunden viel Spaß und geschmeckt hat es auch. Wiederholung nicht ausgeschlossen.

Raphael hatte sich übrigens gedacht, dass es ganz clever wäre, das ohnehin schon lange Wochenende (wir hatten am Freitag Feiertag) mit zwei davor liegenden Krankheitstagen zu verlängern. Das fällt hier momentan auch nicht schwer, wir haben Winter, Erkältungszeit und frieren bei durchschnittlich 23° erheblich.  Zum Glück hat er sich rasch erholt und es geht  ihm wieder besser.


Übrigens haben die Kinder einen neuen Lieblingsplatz für ihre Hausaufgaben gefunden:


Auf dem Tisch! Naja, warum auch nicht. Wenns hilft.....


Sonntag, 3. Juni 2018

Wie ich Raphael ins Waisenhaus brachte und Johanna einen Film drehte

Nun ist das ja mit dem deutschen Lehrplan so eine Sache. Irgendwie ist man auch hier daran gebunden. Und dieser sieht einen sogenannten Berufsfindungstag für die Schüler vor. Nun ja. Ist ja erstmal alles gar nicht so schlecht gedacht. Aber......

Die Auswahl derartiger Praktikumsplätze hier ist irgendwie begrenzt, wenn man davon ausgeht, dass ein Elternteil bei den meisten zwar hochqualifiziert ist, jedoch hier nicht arbeitet. Der andere Elternteil arbeitet natürlich, sonst könnten wir uns alle Nairobi nicht leisten. Viele der arbeitenden Elternteile sind bei der deutschen Botschaft beschäftigt. Das ist zwar ganz schön, allerdings wurde uns der Berufsfindungstag auf den Pfingstmontag gelegt. Und da halten es die deutschen Beamten hier sehr deutsch. Sie haben frei und die Botschaft ist zu. Was also tun? Wohin mit den Kindern an diesem Tag? Dieses Problem stellte uns Eltern allesamt vor ein Problem. Der Liebste, der natürlich ein halbes Dutzend Kinder in seinem Institut hätte unterbringen können, flog obendrein an diesem Morgen nach Ruanda. Und Berggorillatrecking zum Berunfsfindungstag ist nunmal nicht drin. Der Liebste schlug deshalb vor, Raphael mit seinem Fahrer einen Tag durch Nairobi fahren zu lassen. Sozusagen als "Mein Tag als Uber-Fahrer-Praktikant". Wir verwarfen dann jedoch diesen Gedanken sehr schnell wieder ;-)

Für Johanna fand sich ein prima Praktikumsplatz im ARD Studio. Und sie hatte riesigen Spaß daran.




Für Raphael und seinen Freund hatten wir auch eine Idee. Ich hatte an diesem Tag im Medical Care Center zu tun. Ein bis zwei  Kontrolluntersuchungen waren angekündigt. Und da dachte ich, nimmste die Jungs mal mit. Angeschlossen an das Medical Center ist das Mother Mercy Waisenhaus. Und das können sich die Jungs in der Zwischenzeit ja mal ansehen.


                                             die Patientenanmeldung im Medical Center


Die Praktikantin Linda kümmerte sich wundervoll um die beiden, machte mit ihnen eine fantastische Führung und beantwortete viele Fragen. Mich entsetzte allerdings die Tatsache, das Linda (28 J.) dort seit zwei Jahren lediglich für Kost und Logis arbeitet, ohne Gehalt.


Hier wird das Mittagessen für das Waisenhaus und alle Mitarbeiter des Medical Centers vorbereitet. Die Jungs wurden zum Gemüseputzen eingeladen.


Gekocht wird in dieser modernen Küche.
Übrigens mit selbstproduziertem Biogas von den eigenen Kühen.


Probesitzen im Klassenraum der 8. Klasse.


Die Schlafräume im Waisenhaus sind im Vergleich zu denen der Starkids School geradezu luxuriös. Und dennoch hat man jedesmal einen Kloß im Hals.


Die Waschfrauen waren unheimlich reizend und banden den Jungs erstmal in mütterlicher Fürsorge die Schnürsenkel zu. (diese Bilder durfte ich jedoch nicht posten - zu peinlich meinten die Jungs)


Es gibt aktuell vier Kühe auf dem Hof. Davon eine weiße namens Muzungu. Wie einfallsreich....



Beeindruckend fanden die Kinder auch den gigantischen Gemüsegarten im Hang. Selbstversorgung ist hier das Ziel.



Zum Schluß durften mich die Kinder noch im Sprechzimmer besuchen. Nurse Felly hatte mit den beiden auch ihren Spaß.


Aus den angekündigten zwei Patientinnen wurden natürlich acht. Und obendrein zum Schluss noch das Personal, welches ebenfalls Beschwerden hatte. Aber immerhin blieb so viel Zeit und Gelegenheit für die Jungs Interviews zu führen und sich alles anzusehen.
Auch wenn es genau genommen für die beiden nicht wirklich viel mit Berufsfindung zu tun hatte, gelernt haben sie an diesem Tag tatsächlich viel.