Sonntag, 4. November 2018

Halloween, Bundesjugendspiele und James

Ich kann's ja auch nicht so richtig verstehen, aber selbst hier im tiefsten Africa herrscht ein Kult um Halloween. Vielleicht liegt es ja an unserer Nähe zur US amerikanischen Botschaft und der UN, wer weiß. Egal, die Kinder hatten ihren Spaß.


Und nach der Gruselnacht ging's gleich weiter. Diesmal war es allerdings der Wettbewerb um Bestzeiten und -weiten. Und so wurden die dunklen Umhänge und der Teufelsschmuck gegen Sportzeug und Laufschuhe ausgetauscht. Und es war wieder ein Fest. Bei herrlichem Sonnenschein konnte ich nun bereits zum zweiten Mal beobachten, wie sich die Kinder gegenseitig halfen, unterstützten und zu Bestleistungen antrieben. Höhepunkt war wie jedes Jahr der Staffellauf Lehrer-Schüler-Eltern. Was für ein Spaß!





Stellt euch vor, Raphael hat seinen Ball ganze 43 m weit geworfen. Mir ist bei seinen dünnen Ärmchen unverständlich, wie er das zu Stande gebracht hat, aber der Ball flog und flog und flog...
Und Hannchen war im Staffelteam und es war eine Freude, sie über die Bahn fliegen zu sehen. Das ist schon ein Vorteil, wenn man so lange Beine hat. Definitiv Papas Gene.

Und kaum lagen die sportlichen Wettkämpfe hinter uns, stürmte die Verwandtschaft, nach ihrer kurzen Auszeit am indischen Ozean, erneut unser Heim. Und wie schön ist die gemeinsame Zeit. Und so ergab sich auch die Gelegenheit, die mitgebrachte Tafelfarbe gemeinsam in der Star Kid School zu verpinseln. Ganz praktisch, dass dort gerade Ferien sind. So waren alle Klassenzimmer frei und wir konnten gemeinsam mit Peter, dem Lehrer, fröhlich drauflos pinseln.






Angela, Peters kleine Tochter, unterstützte uns mit wachsender Begeisterung. Der kleine James fühlte sich dafür auf meinem Arm sehr wohl. So ein süßer kleiner Kerl.


Und wir spüren und sehen, wie lehrsam und erdend so ein Schulbesuch hier für Menschen aus der Heimat ist. Während auf dem Hinweg durch den kleinen Slum immer fröhlich geschnattert wird, sind die Heimwege eher still. Gut so. Denn so geht Verstehen hier. Man muss es sehen, dieses Elend. Denn genau aus diesem Begreifen entstehen oft gute Dinge, uns hier unten helfen, weiter zu unterstützen.

Und wie einige von euch bereits gemerkt haben, kommt hier kein Besucher ohne einen Abend im äthiopischen Restaurant wieder weg. Da müssen alle durch. Raphael hat mittlerweile kapituliert. Er verweigert das Mitkommen nicht mehr, packt sich aber selbstbewußt jedes mal seine Brotdose.


Und während Johanna das äthiopische Essen genießt, mampft Raphael ganz selbstbewußt seine selbstgeschmierten Stullen.

3 Kommentare:

  1. Ah, jetzt läuft es bei euch wieder rund :) Feiern, Helfen, Sport und Essen - das klingt nach kenianischem Alltag.
    Ich finde es ja toll, dass Raphael seine Extra-Versorgung mit ins Restaurant bringen darf, das kann ich mir in Deutschland nicht so richtig vorstellen.
    Liebe Grüße an die beiden sportlichen Geister :*

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