Ach ja, ich erinnere mich, dass ich am letzten Schultag vor den Osterferien dachte „Gott sei Dank, endlich Ferien.“ Ich hatte Faulenzen eingeplant, rumlungern und einfach mal gar nichts machen.
Naja, ihr ahnt es sicherlich. Träume sind Schäume….
Jeden Tag war ich unterwegs. Auf den Straßen, im Kirchbüro und im Internet. Unzähliges galt es zu Planen, zu Organisieren, Abzusprechen und Vorzubereiten.
Ganz nebenbei färbten wir Eier und schmückten Bäume.
Ganz nebenbei färbten wir Eier und schmückten Bäume.
Ganz besonders in Anspruch nahm mich die Vorbereitung des Ostermorgen. Es war das erste Mal, dass wir diesen Tag in der Kirche selbst gestaltet haben. Diesmal ohne Pastor, nur wir Gemeindemitglieder. Besondere Situationen erfordern eben besonderes Handeln. Und so trafen wir uns, erschufen Ablaufpläne, verteilten Aufgaben und übten Singen.
Und während der Eine eine wunderschöne riesige neue Osterkerze aus Deutschland mitbrachte, suchten andere Lieder aus, besorgten Dekoration, rekrutierten Sangeswillige und organisierten Gaben für ein gemeinsames Frühstück.
Und es ist gelungen, Dank vieler vieler Helfer. Ein wunderschöner Ostermorgen. Eine Osterandacht mit Taizéelementen. Könnte ich öfter haben.
Der Liebste war nicht ganz so glücklich über die Zeit der Andacht. 6 Uhr morgens wirkte auf ihn nahezu provokativ. Mal sehen, wie es nächstes Jahr mit einem neuen Pastor wird. Vielleicht ja komplett anders? Ich bin gespannt…
Und dann war endlich der Ostermorgen geschafft, alles war gut über die Bühne gegangen, alle zufrieden und Erleichterung machte sich in mir breit. Leider nur unterhalb meines Kiefers. Zumindest des rechten unteren. Der schwoll nämlich an. Da hab ich nun seit vielen Jahren einen Mitbewohner namens Weisheitszahn und der wollte nun auch mal anklopfen. Tat er auch und zwar kräftig und ausdauernd. So hatte ich mir den Ostersonntag nun wirklich nicht vorgestellt. Da lag ich nun also, nach WhatsApp gesteuerter zahnärztlicher Konsultation der liebsten Eltern jammernd und die Wange kühlend auf der Couch.
Knochengängige Antibiotika, Wasser, brauner Rum (so macht das Spülen wenigstens ein bißchen Freude!) und Kamillentee. Halleluja…
Und, um uns allen eine Freude zu machen (wahrscheinlich nicht ganz uneigennützig) schlug der Liebste vor, das Abendessen aus dem Village Market zu besorgen. Sozusagen verzehrfertig. Der Plan an sich war gar nicht schlecht, ließ sich jedoch nicht umsetzen. Unser Auto sprang nicht an. Na prima.
Wie sich am nächsten Nachmittag herausstellte, war es diesmal die Batterie. Zum Glück, denn so kostete uns der Mechaniker nur 10 $. Hätte schlimmer sein können.
Gegen Mittag begannen Sturzbäche vom Himmel zu schießen. Die Erde dankt. Wir nehmen in Kauf, das wir deshalb seit nunmehr 24 Stunden ohne Strom ausharren. Irgendwann kommt er wieder, ob heute oder morgen, das weiß man hier nie so genau.
Aber irgendwann bestimmt…..
Aber irgendwann bestimmt…..
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