Sonntag, 26. Mai 2019

Wie ich von der Gynäkologin zum Busfahrer wurde....

Was haben wir gekämpft. Manche nehmen aber auch einfach während der Schwangerschaft alles mit, was im Angebot ist. Und das ist ehrlich gesagt nicht immer hilfreich. Zumindest für mich, deren Aufgabe es ist, Mütter und Babies auch nach der Geburt noch zu meinen Patienten zählen zu dürfen.


Wie auch immer, wir haben es geschafft. Sozusagen alle drei! Was in Deutschland einfach zu händeln ist, stellt einen hier vor Hürden, die man so vorher nicht kannte. Aber es geht. Improvisation ist das Zauberwort. Und manchmal eben auch "Augen zu und durch".

Und während ich also nun nach den vielen Monaten im Medical Center so nach und nach "meine Babies" vorgestellt bekomme, ist hier in Nairobi der Winter eingekehrt. Jawoll, wir frieren. Ja, ich weiß, auf hohem Niveau. Nämlich tatsächlich bei 24 Grad im Schatten. Und genau da liegt auch das Problem. Es gibt nämlich fast nur noch Schatten. Wolken soweit das Auge reicht.
Ich bin also wieder auf Hosen umgestiegen und wer mich hier kennt, weiß, dass das ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass es TATSÄCHLICH kalt ist. Die Liebste hüllt sich in warme Pullover und ich benutze in Ermangelung eines elektrischen Fußwärmers unseren Kater.



Funktioniert prima. Vielleicht auch, weil das Katerchen eher fauler Natur ist. Ein Gerne- und Überallschläfer sozusagen.

Vorgestern war es besonders kalt. Grauer Himmel, Matsch auf den Straßen und immer wieder Regengüsse. Und nachdem ich meine Sprechstunde beendet hatte, bot ich der Schwester an, sie im Auto ein Stück mitzunehmen, damit sie nicht an der Straße auf einen öffentlichen Bus warten muss. Na, dieses Angebot sprach sich blitzartig herum. Und so sah das dann aus:


Gefragt wurde ich nicht, aber als ich zu meinem Auto kam stand da schon eine Schlange an. Na gut, habe ich eben Bus gespielt. Kostenfreier Transport, dafür mir rotem Nummernschild. Was für ein Start ins Wochenende....
Und als ich dann nach etlichen Umwegen (ich wollte wegen des Regens niemanden irgendwo am Straßenrand rauslassen) endlich viel zu spät nach Hause kam, dann endlich fing auch mein Wochenende an. Und zwar so:


Und wenn man so etwas sieht, dann fühlt sich plötzlich alles irgendwie viel besser an.

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