Es ist nun das zweite Mal, dass ich euch alle um Hilfe und Unterstützung bitte.
Aber ich fange am besten von vorne an:
Vor vier Monaten hat sich hier in Kenia, in Bomet (ca. 5 Std. Autofahrt westlich von Nairobi), ein 12-jähriges Mädchen im Wald erhängt, weil es von ihrer Lehrerin vor der versammelten Klasse wegen blutbefleckter Kleidung beschimpft wurde. Sie hatte einfach ihre Menstruation bekommen und war darauf nicht vorbereitet. Diesem Mädchen wurde von der Lehrerin solche Schuld- und Schamgefühle vermittelt, dass sie mit ihren gerade mal 12 Jahren nicht mehr weiterleben wollte.
Eine entsetzliche Geschichte, die leider kein Einzelfall ist.
Es ist nicht tragbar, dass Mädchen wegen etwas so natürlichem, wie ihrer Menstruation sowohl von Mitschülern, als auch von Vertrauenspersonen in der Schule aufs schwerste gedemütigt und vom Unterricht ausgeschlossen werden.
Im Jahr 2017 hat die kenianische Regierung zwar ein Gesetz erlassen, dass allen Schülerinnen kostenlosen Zugang zu Hygieneartikeln zusichert, jedoch wird diese Regelung an vielen Schulen nicht umgesetzt. Oft fehlt es einfach an Geld. Die UNESCO schätzt, dass derzeit die Hälfte aller Mädchen in Kenia keinen Zugang zu Monatsbinden hat.
Seit November arbeite ich nun mit den Sozialarbeitern aus dem Mathare Projekt an einer Idee, wie wir dort helfen können, wo es am meisten gebraucht wird.
Wir haben Kontakt mit dem Gouverneur des County Bomet aufgenommen. Er ist sehr aufgeschlossen und hat uns Ende Februar zu einem ersten Treffen eingeladen. Sein Vorschlag ist, an zwei Folgetagen alle Schuldirektoren seines "Bundeslandes" in einer von ihm einberufenen Veranstaltung aufzuklären und mit diesen gemeinsam für Ende März ein Aufklärungscamp für Lehrer und alle Schülersprecherinnen der einzelnen Klassenstufen zu organisieren.
Letztendlich benötigen wir für dieses Mammutprojekt
- 2000 Pakete der Sanitary Pads (je 5 waschbare Monatsbinden, 3 Slips, Seife) á 5 Euro
Februar: - Mietwagen für 3 Tage
- Übernachtung für 4 Personen á 2 Nächte in Bomet oder Umgebung
März: - Mietwagen für 3 Tage
- Übernachtung für 5 Personen á 2 Nächte in Bomet oder Umgebung
Ich werde selbst alle diese Reisen begleiten und mit Gouverneur, Schuldirektoren, Lehrern und den Mädchen sprechen, diskutieren und aufklären.
Das Problem ist: ich kann das alles nicht allein bezahlen. Viele von euch unterstützen seit langem die Aufklärungsarbeit und die Versorgung der Mädchen mit den Sanitary Pads.
Ich hoffe sehr und bitte euch alle, mich bei diesem großen Projekt erneut zu unterstützen. Die kleinsten Beträge helfen uns.
Es gibt die Möglichkeit auf ein deutsches Konto zu spenden oder hier in Kenya per MPesa.
Bitte nehmt Kontakt mit mir auf: berit@lattorff.de
Vielleicht schaffen wir es gemeinsam und können mit mehr Öffentlichkeit unsere Aufklärung und Hilfe auf andere Gegenden hier in Kenia ausweiten.
Damit so etwas, wie der Selbstmord dieses kleinen Mädchens nie wieder passiert.
Mittwoch, 22. Januar 2020
Montag, 20. Januar 2020
Katzen haben sieben Leben, Menschen leider nur eins
Fang ich mal mit dem Kater an. Wir wissen nicht, was passiert war, jedenfalls kam er vor vier Tagen schwer lädiert nach Hause gekrochen. Ob Rivalenkampf oder was anderes konnten wir nicht herausfinden. Viel Blut und zahlreiche Verletzungen im Gesicht, ein Stück der Nase fehlte, Atmen war anfangs wegen der Wunden und Schwellungen nur durch den Mund möglich.
Keine Ahnung, wie sein Gegner aussah. Möglicherweise noch schlimmer.
Vier Tage haben wir ihn gepflegt, gekrault und ihm gut zugeredet. Fressen war nicht möglich, Flüssigkeit bekam er mit der Pipette.
Putzen konnte er sich nicht. Das hat dann irgendwann erstaunlicherweise unser Hund übernommen.
Vier Tage hat es gedauert, seit gestern bekommt er Antibiotika und nun geht es langsam wieder aufwärts. Er frisst und trinkt. Gierig. Und frech ist er auch schon wieder.....
Ja, Katzen haben es gut. Da kann es auf Messers Schneide stehen und sie kommen sechs mal durch. Sieben Leben eben.....welch ein Geschenk
So viel Glück haben wir Menschenkinder leider nicht.
Grace hat ihr Baby in der 29. Schwangerschaftswoche verloren. Nicht wegen des Diabetes. Nein. Schlimmer. Sie ging zwei Tage vor Weihnachten ins Krankenhaus wegen Rückenschmerzen. Dort meinte dann einer der Ärzte ohne Untersuchung oder Ultraschall, dass die Geburt wohl jetzt eingesetzt hätte. Grace bekam dann umgehend zehn Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin einen starken Wehentropf, es folgten starke Blutungen und eine vorzeitige Plazentalösung. Letztendlich haben sie Grace den Bauch aufgeschnitten. Das Baby ist unter diesem ganzen sinnlosen Schwachsinn verstorben und konnte nur noch tot auf die Welt geholt werden.
Grace trägt es mit Fassung und ihrem Glauben.
Tatsächlich bin ich diejenige, die an solchen Geschichten verzweifelt.
Keine Ahnung, wie sein Gegner aussah. Möglicherweise noch schlimmer.
Vier Tage haben wir ihn gepflegt, gekrault und ihm gut zugeredet. Fressen war nicht möglich, Flüssigkeit bekam er mit der Pipette.
Putzen konnte er sich nicht. Das hat dann irgendwann erstaunlicherweise unser Hund übernommen.
Vier Tage hat es gedauert, seit gestern bekommt er Antibiotika und nun geht es langsam wieder aufwärts. Er frisst und trinkt. Gierig. Und frech ist er auch schon wieder.....
Ja, Katzen haben es gut. Da kann es auf Messers Schneide stehen und sie kommen sechs mal durch. Sieben Leben eben.....welch ein Geschenk
So viel Glück haben wir Menschenkinder leider nicht.
Grace hat ihr Baby in der 29. Schwangerschaftswoche verloren. Nicht wegen des Diabetes. Nein. Schlimmer. Sie ging zwei Tage vor Weihnachten ins Krankenhaus wegen Rückenschmerzen. Dort meinte dann einer der Ärzte ohne Untersuchung oder Ultraschall, dass die Geburt wohl jetzt eingesetzt hätte. Grace bekam dann umgehend zehn Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin einen starken Wehentropf, es folgten starke Blutungen und eine vorzeitige Plazentalösung. Letztendlich haben sie Grace den Bauch aufgeschnitten. Das Baby ist unter diesem ganzen sinnlosen Schwachsinn verstorben und konnte nur noch tot auf die Welt geholt werden.
Grace trägt es mit Fassung und ihrem Glauben.
Tatsächlich bin ich diejenige, die an solchen Geschichten verzweifelt.
Mittwoch, 8. Januar 2020
Zwei Gründe zum Heulen
Ich glaubs nicht. Da habe ich doch erst vor kurzem mit Freunden darüber gesprochen, wie froh ich bin, dass unser Auto hier so prima durchhält. Ich hätte auf Holz klopfen sollen....
Naja, irgendwie ist es auch so. Unser Gefährt hat an Zuverlässigkeit nichts verloren. Keine Schraube knarkst, keine Achse krächzt. Ja, klar, ab und zu ein Nagel im Reifen, aber die Radiergummiflickerei funktioniert grandios.
Eigentlich haben wir auch gar nichts falsch gemacht. Na gut, Michael hat gebremst vor einem der Speedbumps. Wohlgemerkt in guter Absicht, um unsere Stoßfedern zu schonen.
Leider hat der Hintermann geträumt. Rums....da wars passiert. Am letzten Abend mit den Jungs, ein paar Stunden vorm Abflug.
Keinem ist etwas passiert. Scheint alles nur "Blechschaden" zu sein.
Werkstattbilanz von heute morgen: die Stoßstange ist hinüber, die Hecktür kann ausgebeult werden. Der Unfallgegner will zahlen. Wir werden sehen.....
Zumindest fährt das Auto weiter ohne Probleme, nur die Optik hat eben im Moment einen tüchtigen Knick und der Kofferraum lässt sich nicht öffnen. Aber was solls, wir improvisieren.
Tja, und dann gabs noch einen traurigen Moment. Wir mussten uns nach dem Weihnachtsbesuch von unseren Jungs verabschieden. Der Transport zum Flughafen ging mit dem verbeulten Auto besser als gedacht und ehrlich gesagt so schnell wie nie (35 min). Die vier großen Koffer hatten wir wegen der nun blockierten Tür einfach von innen über die Rücksitzbank in den Kofferraum gewuchtet. Ging prima.
Es war uns allen klar, dass dieser Abschied wieder schwerfallen wird. Wir hatten wirklich zwei wunderbare gemeinsame Wochen.
Und es ist in dieser Zeit nicht nur einmal passiert, dass ich ungläubig gefragt wurde, ob diese beiden Hünen tatsächlich meine Kinder sind.
Ja, das sind sie. Zwei wundervolle Jungs. Und ich liebe euch und bin sehr sehr stolz darauf, eure Mama zu sein!
Naja, irgendwie ist es auch so. Unser Gefährt hat an Zuverlässigkeit nichts verloren. Keine Schraube knarkst, keine Achse krächzt. Ja, klar, ab und zu ein Nagel im Reifen, aber die Radiergummiflickerei funktioniert grandios.
Eigentlich haben wir auch gar nichts falsch gemacht. Na gut, Michael hat gebremst vor einem der Speedbumps. Wohlgemerkt in guter Absicht, um unsere Stoßfedern zu schonen.
Leider hat der Hintermann geträumt. Rums....da wars passiert. Am letzten Abend mit den Jungs, ein paar Stunden vorm Abflug.
Keinem ist etwas passiert. Scheint alles nur "Blechschaden" zu sein.
Werkstattbilanz von heute morgen: die Stoßstange ist hinüber, die Hecktür kann ausgebeult werden. Der Unfallgegner will zahlen. Wir werden sehen.....
Zumindest fährt das Auto weiter ohne Probleme, nur die Optik hat eben im Moment einen tüchtigen Knick und der Kofferraum lässt sich nicht öffnen. Aber was solls, wir improvisieren.
Tja, und dann gabs noch einen traurigen Moment. Wir mussten uns nach dem Weihnachtsbesuch von unseren Jungs verabschieden. Der Transport zum Flughafen ging mit dem verbeulten Auto besser als gedacht und ehrlich gesagt so schnell wie nie (35 min). Die vier großen Koffer hatten wir wegen der nun blockierten Tür einfach von innen über die Rücksitzbank in den Kofferraum gewuchtet. Ging prima.
Es war uns allen klar, dass dieser Abschied wieder schwerfallen wird. Wir hatten wirklich zwei wunderbare gemeinsame Wochen.
Ja, das sind sie. Zwei wundervolle Jungs. Und ich liebe euch und bin sehr sehr stolz darauf, eure Mama zu sein!
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