Was lange währt wird endlich gut? Ich weiß nicht, das mag ja für einige Dinge im Leben zutreffen. Für vieles aber eben nicht. Diese wahnsinnig lange Zeit der Coronatrennung machte uns und unseren Kindern jedenfalls arg zu schaffen. Man kann das ganz gut überbrücken, aber es gibt Situationen, da geht es eben nicht mehr. Gott sei Dank war es mir möglich in der vergangenen Woche völlig ungeplant und mehr Hals über Kopf in einer doch notfälligen Situation, ein paar Tage zu den großen Kindern zu fliegen. Es war gut und nötig. In drei Wochen werde ich wieder dort sein.
An meinen Schutzengel
Den Namen weiß ich nicht. Doch bist du einer
Der Engel aus dem himmlischen Quartett,
Das einstmals, als ich kleiner war und reiner,
Allnächtlich Wache hielt an meinem Bett
Und hast, der Toren guter Schutzpatron,
Du halfst dem Taugenichts, als er zu spät
das Einmaleins der Lebensschule lernte,
Und meine Saat, mit Bangen ausgesät,
Ging auf und wurde unverhofft zur Ernte.
Seit langem bin ich tief in deiner Schuld,
Verzeih mir noch die eine – letzte – Bitte:
Erstrecke deine himmlische Geduld
Auch auf mein Kind und lenke seine Schritte.
Er ist mein Sohn, das heißt: er ist gefährdet.
Sei um ihn tags, behüte seinen Schlaf.
Und füg es, dass mein liebes schwarzes Schaf
Sich dann und wann ein wenig weiß gebärdet.
Gib du dem kleinen Träumer das Geleit,
Hilf ihm vor Gott und vor der Welt bestehen,
Und bleibt dir dann noch etwas freie Zeit,
Magst du bei mir auch nach dem Rechten sehen.
Ein Gedicht an den Schutzengel von Mascha Kaléko
Seit gestern früh bin ich wieder zurück in Nairobi. Und bis auf die von meiner Mama mitgegebenen Stullen für den Flug (ich mag das Flugzeugessen nicht) war auch alles unkompliziert. Mamas Stullen nämlich brachten die Beamten an der Sicherheitskontrolle des neuen BER tüchtig ins Schwitzen. Sie lösten nämlich Alarm aus. Da mir auf meinen Flügen seit Jahren immer seltsame Dinge passieren, bringt mich so ein Alarm nicht mehr aus der Ruhe. Es brauchte jedenfalls mehrere Durchleuchtungen, mehrmaliges Ein- und Auspacken in einem gesonderten Bereich und insgesamt drei (!) Sicherheitsbeamte, um herauszufinden, dass die Alufolie Ursache des Übels war. Einer der Beamten bekam tüchtig Appetit, die Leberwurststulle duftete....und es war Mittagszeit - ich habe ihm nichts abgegeben. Immerhin durfte ich dann samt Proviant passieren.
Und nun habe ich einen Tag, um die nächste Reise vorzubereiten. Die Reisen zu den Schulmädchen mit den waschbaren Sanitary Pads mussten auch aufgrund von Corona wieder und wieder verschoben werden. Egal, nun aber endlich, morgen früh gehts los. Ganz weit hoch in den Norden. Dahin, wo es am nötigsten ist.
Ich werde begleitet von drei wunderbaren Freundinnen und meiner Sprechstundenhilfe Esther aus dem Medical Center. Mit zwei Autos, 850 Beuteln of Sanitary Pads, zusammengewürfeltem Proviant, einem Erste Hilfe Koffer für Notfälle, guter Laune und einigen Flaschen Rotwein machen wir uns morgen früh auf die weite Reise.
Auf ins nächste Abenteuer.......
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