Dienstag, 28. November 2017

Tigoni

Das war mal wieder eines der nun immer seltener werdenden ersten Male. Das Schulweihnachtskonzert in Tigoni. Außerhalb von Nairobi, ca. 45 Autominuten von hier entfernt. Und das war auch das erste Mal, dass ich mich ohne Michael allein mit dem Auto soweit von unserer sicheren Burg hier entfernt habe. Ging aber nicht anders. Der Herr gedenkt zur Zeit im kalten, nassen und ungemütlichen Großbrittanien zu weilen. Nun ja,  hat er sich ja selbst so ausgesucht.

Wir dagegen sind bei herrlichstem Sonnenschein kurz nach dem Mittag aufgebrochen. Das Auto war mit vier Kindern auch vollbesetzt. Zwei der Kinder gehören zu mir, zwei waren Überbleibsel der  Geburtstagsparty.
Während ich mich nun mit dem Auto in völlig neuem Terrain bewegte, sangen die Kinder im Auto lauthals Bibi und Tina Lieder. Auch nicht schlecht. Erstaunlicherweise waren die drei Jungs extrem textsicher, aber das sollten wir wohl lieber nicht weitererzählen.
Die Fahrt führte mich zunächst eine lange Zeit durch Ruaka. Eine Stadt im Nordwesten von Nairobi. Da tobt und brodelt das Leben. Es gab dann zwei Möglchkeiten Tigoni zu erreichen. Eine etwas längere  Strecke, die über eine frisch asphaltierte Straße führt. Und eine etwas kürzere, dafür jedoch (wie Raphael gerne sagt) übelstige Schlaglochpiste.

Ihr werdet es nicht glauben, aber ich wählte die Huckelstraße. Es macht einfach einen riesen Spaß im Slalom die metertiefen Schlaglöcher zu umfahren. Gelingt auch nicht immer. Ein bißchen wie Autoscooter. Da man auf solchen Strecken meist alleine fährt kann man getrost die gesamte Straßenbreite nutzen, manchmal auch die angrenzenden Feldwege.
Und man wird auf dieser Strecke belohnt für die ganze Hopserei im Auto. Hat man nämlich Ruaka hinter sich gelassen, erstrecken sich auf einmal wunderbare und satt grüne Berge und Täler vor einem. Kitsch pur. Die Strecke führt geradewegs durch die zauberhaften Teeplantagen von Tigoni.


Angekommen auf dem Klostergelände fühlt es sich doch plötzlich etwas kühler an. Tigoni liegt auf 2000 m Höhe. Was für ein Glück, dass wir Strickjäckchen dabei hatten.


Und dann das Weihnachtssingen. Alle Klassen durften ihre Beiträge darbieten. Insgesamt alles mehr oder weniger gelungen, mit reichlich Disharmonien, jedoch immer voller Begeisterung und Liebe. Und auch der German Community Choir musste ran. Insgesamt dreimal.



Hat Spaß gemacht.


4 Kommentare:

  1. Ach, wir vermissen euch einfach nur riesig und nun was soll ich sagen/schreiben...der Countdown läuft nun bis zum Wiedersehen...noch 18 Tage! Vorfreude. Es ist doch wohl nicht etwa Weihnachtszeit ;)

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  2. Das klingt nach einem schönen und auch ein bisschen spannenden Erlebnis. Und immerhin braucht ihr Strickjäckchen, das ist ja fast ein bisschen winterlich-weihnachtlich ;-) Wie fühlt sich die (vor-)Adventszeit im Sommer denn an?

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    1. Es fühlt sich etwas schräg an. Ich fahre gleich zum Weihnachtskränzebasteln in die Gemeinde/Botschaft. Es gibt ja auch keine Tanne, wir haben hier aber eine Zypressenart, die eignet sich ganz gut für die Kränze. Nächstes Jahr wollen wir es mal mit Kränzen aus Sukkulenten versuchen. Die sind ja auch grün und das sieht eigentlich ganz hübsch aus.

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