Oh man. Was hab ich für einen Schreck bekommen. Da fährt man mit den Kindern so nichts ahnend die üblichen Wege, und dann sieht man sowas. Gleich bei uns um die Ecke. Aufgrund der aufgeregt rumlaufenden Polizei dachten wir zunächst an einen Bombenanschlag.
Aber nein, das Internet klärte uns umgehend auf. Ein gezielter Abriss. Das war übrigens ein gerade fertig gestelltes Hotel einer höheren Kategorie. Kurz vor der Eröffnung. Genau an der Ecke zwischen UN und USamerikanischer Botschaft. Und das war dann wohl auch das Problem. Das Hotel stellte mit seiner Höhe ein Sicherheitsproblem dar. Die Baugenehmigung war wohl mit reichlich finanzieller Überzeugungshilfe bewilligt worden. Und nun hatte ein Gericht den Abriß bestimmt. Es war wohl nach dem Urteil noch ein paar wenige Stunden Zeit einen Teil des Mobilars zu retten, alles andere wird mit abgerissen.
Aber, ich weiß ja nicht, ob da irgendjemand Ahnung von Gebäudeabrissen hat. Wahrscheinlich nicht. Die haben unten angefangen. Mal sehen, wann die oberen Etagen runterstürzen. Ein Drama.....
Der Schreck hielt uns, zu Raphaels Bedauern, trotzdem nicht davon ab, mit ihm den Zahnarzt aufzusuchen. Ein Löchlein war der Grund. Ein kleines, aber immerhin.
Wir hatten Glück. Ein sehr netter älterer Zahnarzt. Raphael fühlte sich trotz allem wohl und ich habe auch mal wieder was gelernt. Egal wie groß das Loch im Zahn, egal welche Art von Anästhesie - jede Füllung kostet pauschal 70 $. Na, da hat man doch Planungssicherheit.
Und weil es beim Zahnarzt so schön war, folgte gleich danach noch der Friseur.
Damit war Raphael sozusagen generalrestauriert.
Nun ist das ja mit Geschwistern so eine Sache, Hanni wollte nun auch was. Da bei ihr weder Zahnarzt noch Friseur notwendig waren, fiel die logische Entscheidung auf eine Pediküre. Dafür besaß sie einen Voucher und der wollte eingelöst werden. Und mit Freundinnen macht das gleich noch viel mehr Spaß.
Warum auch nicht, sie hat es genossen.....
Ich selbst bin diese Woche gescheitert. Wollte ich doch im Medical Center ein paar Minuten überbrücken, bis das Sprechzimmer für mich frei war. Und da bot ich mich an, beim Kompressenfalten zu helfen. Es galt einen großen Stapel Gaze zu schneiden und fachgerecht zu legen. Die zwei damit beschäftigten Ladies waren die Ruhe selbst. Ich wollte das mal schnell fertigmachen. Das war den Damen gar nicht recht. Ich wurde meines Mulls beraubt und mir wurde angeraten doch lieber Kaffee zu trinken. Statt dessen kam Hanna und wurde angelernt.
Hanna machte das, wie die anderen auch seeeehr sehr sorgfältig. Eine Kompresse in einer Minute. Was solls, man kann Dinge auch in drei Stunden erledigen, für die man eigentlich nur eine halbe Stunde bräuchte. Egal. Ich genoß nun meinen Kaffee, plauderte mit den Ladies und alle waren zufrieden.
Wie sagen die Kenianer so schön?
Die Muzungus (Weißen) haben die Uhr. Aber wir haben die Zeit...
Hierzulande pflegt man Häuser von oben nach unten abzureißen. Die kenianische Philosophie wird wohl sein: wenn man unten anfängt, bricht das Ganze irgendwann zusammen und man kann sich viel Arbeit sparen. Aber man gefährdet die Arbeiter und vielleicht stürzt ein Teil auch noch auf die Straße.
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