Mal abgesehen davon, dass wir wussten, dass es dieses Jahr anders wird als gewohnt, fühlt es sich doch reichlich seltsam an - dieses Weihnachten. Und irgendwie lassen auch die Merkwürdigkeiten nicht nach. Aber von vorn......
Statt also wie gewohnt beieinander unterm Baum zu sitzen, trafen wir uns mit den Kindern in den endlosen Weiten des www um zu erzählen, zu lauschen, zu staunen. Ist schon komisch, dass man sich auch auf solchen Wegen nahe sein kann. Naja, zumindest ein bißchen. Selbst die Großeltern tauchten immer mal im Bild mit auf.
Obwohl es gut gelungen ist, würde ich das gern als Erfahrung verbuchen und in den kommenden Jahren doch lieber wieder auf die herkömmliche Art und Weise feiern. Denn irgendwie war dieses Jahr der Wurm drin.
Alles begann mit einem Stromausfall pünktlich zum Gottesdienstbeginn. Prima Timing. Da saßen wir nun also vor unserem Bildschirm im Dunkeln. Die Predigt half nicht weiter, war sie doch eher von der depressiven Sorte. Zeitgleich begann Raphael über heftigste Ohrenschmerzen zu klagen. Eine fette Mittelohrentzündung war im Anmarsch. Zum Glück war das passende Antibiotikum im Haus. Zur Bescherung hatten wir dann also ein krankes Kind im Bettzeug auf der Couch. Das andere Kind meinte, wenn sich das Kranke zur Bescherung nicht schick machen müsste, dann würde sie auch im Schlumper-T-Shirt bleiben wollen. Der Liebste und ich hatten keine Lust auf Diskussionen und so putzten wir uns nur selbst heraus. Zumindest wars dann gemütlich.
Für den ersten Feiertag hatte ich Oma Helgas (Gott hab sie selig) berühmte Weihnachtstorte gebacken. Nusstorte mit Buttercremefüllung.
Nach dem Anschneiden am festlich gedeckten Kaffeetisch merkten wir bald, dass die Buttercreme über Nacht sauer geworden war. Also ab in den Müll damit. Es tat nur ein bisschen weh, hatten wir ja noch ausreichend Lebkuchen, Dominosteine und Stollen. Und natürlich blieb uns ja noch die Vorfreude auf die Weihnachtsgans, die bereits seit Stunden im Ofen schmorrte. Es war Zufall, dass wir vor ca. einem Monat auf einer Organic-Farm eine Gänsescharr entdeckt hatten. Eins der Tiere wurde also am 23. für uns gemeuchelt, gerupft und ausgenommen geliefert. Mmh, zumindest dachten wir es wäre eine Gans. So richtig wissen wir bis heute nicht, was für ein Vogel dann da am Abend auf unserem Teller lag. Wir sind uns sicher, dass es weder Gans noch Ente war. Es war jedenfalls nicht essbar.
Mittlerweile waren wir ja geübt darin, den Mülleimerdeckel zu öffnen. Gab es also Klöße, Rotkraut und Soße. Aber die war immerhin gut.
Letztendlich passt all das zu diesem seltsamen Jahr und es wäre merkwürdig gewesen, wenn es anders gekommen wäre. 2020 bleibt sich treu.
Immerhin etwas, auf das man sich verlassen kann ;-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen