Sonntag, 29. Oktober 2017

Sonnenschein und Kaffeekummer

Wir haben mal wieder ein wunderbar entspanntes Wochenende hinter uns. Sogar ohne größere Stromausfälle. Das ist doch mal was.


Leider hat die Elektronik unserer heißgeliebten Kaffeemaschine das letzte Wochenende mit den ständigen Stromausfällen und -schwankungen und Generatoreinsätzen nicht überlebt. Hatte sie bis dahin tadellos und unermüdlich dafür gesorgt unseren Koffeinspiegel auf stabilem Niveau zu halten, ging am nächsten Morgen gar nix mehr. Nichts, nada, niente. Keine Reaktion. Nicht mal das Bemühen auch wenigstens ein klitzekleines Lämpchen leuchten zu lassen.

So, und damit sind wir, was unseren Koffeinhaushalt angeht wieder auf Anfang. Wir werden unser Lieblingsstück wohl zu Weihnachten im Koffer mit nach Deutschland bringen und dem Reparaturdienst zusenden. Vielleicht ist ja noch was zu retten.

Raphael und Johanna haben mittlerweile mit Freunden den "Hausaufgabenclub" gegründet. Funktioniert ganz prima. Oft mit anschließender Übernachtung.


Auch das Denglisch wird immer ausgeprägter. Da fallen dann bei Diskussionen so Sätze wie "Please, stop with einmisching."  Nun ja, da mussten wir dann doch lachen.

Donnerstag, 26. Oktober 2017

stromlose Zeiten

Wir kriegen hier so langsam einen Generator-Koller. Das Ding rattert seit gestern Nacht. Was auch bedeutet, dass wir seitdem ohne öffentlichen Strom sind. Mmh....
Das ständige Rattern macht uns so langsam unterschwellig aggressiv. Deswegen gehen wir jetzt Essen. Vielleicht hilft ja Pizza, wir lassen nichts unversucht ;-)
Keiner weiß wie lange das jetzt noch so anhält. Michael meint, gegebenenfalls bis nächste Woche Dienstag. Wer weiß...

Was die heutigen Wahlen angeht gibt es wohl erste kleinere Unruhen in den weiter entfernten größeren Slums. Uns wurde vom Auswärtigen Amt geraten, diese Gebiete aktuell zu meiden. Halten wir uns mal dran.

Ob die Kinder morgen zur Schule gehen können wissen wir aktuell noch nicht. Spätestens morgen früh werden wir benachrichtigt. Was solls, wir können es ja im Moment doch nicht beeinflussen.

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Schuh- und Stromprobleme

Gestern Abend waren wir zu einem Konzert, von Botschaft und Gemeinde organisiert. Wunderbar im Gemeindegarten vorbereitet. Große Zelte, Lichter, Catering. Es war kostenfrei, man musste sich jedoch im Vorfeld über die Botschaft oder die Gemeinde angemeldet haben. Die Sicherheitskontrollen waren dementsprechend intensiv. Angekündigt waren eine deutsche Sängerin und ein kenianischer Superstar. Sowas wie zum Beispiel Grönemeyer / Lindenberg / Westernhagen / Maffay in Deutschland. Nun ja, da haben wir uns schon ein bißchen in Schale geworfen. Und dann fuhren wir rechtzeitig los, recht hübsch zurechtgemacht und selbst die Kinder mit ordentlichen Frisuren. Die erste Sicherheitskontrolle überstanden und auf der Gästeliste gefunden. Danach durften wir mit unserem Auto einfahren und innen im Gelände parken. Und was merke ich beim Aussteigen? HAUSSCHUHE! Ich hatte Hausschuhe an...

Nach Hause fahren und andere Schuhe holen war zeittechnisch nicht drin. Also, was solls. Kenianischer Superstar hin oder her. Da musste mich der kenianische Grönemeyer nun mit Hausschuhen ertragen. Es wird hier zum Glück früh dunkel, da fiel es dann zum Glück fast gar keinem auf.


Das Konzert war klasse und die kenianischen Zuschauerinnen extrem textsicher. War schon toll.
Ein schöner Abend.

Anderes ist wiederum nicht so schön. Wir sind seit gestern Abend durchgehend vom Generator abhängig, da kein Strom geliefert wird. Müssen wir heute wohl mal Diesel nachschütten. Tagsüber geht das auch alles noch, da ist es ja hell. Aber nachts ist es blöd, weil die Sicherheitsanlagen dann nur bedingt funktionieren. Wir haben zwar unsere Guards, aber naja. Jetzt hat Michael die Sicherheitsfirma eingeschaltet und die wollen sich kümmern. Mal sehen. Ich glaube ja ehrlich gesagt nicht, dass die heute, am Wahltag viel ausrichten können. Wir werden sehen...


Dienstag, 24. Oktober 2017

Wahlen, schulfrei und Torwart der Woche

Wie sagte meine Freundin Rayane neulich? - Das wäre ja das Schöne an Afrika, dass man nichts planen könnte. - Nun ja. Manchmal braucht man hier echt ein sonniges Gemüt.
Momentan steht wegen der morgen anstehenden Wiederholungswahlen alles ein bißchen Kopf. Niemand weiß, ob die Wahl morgen tatsächlich stattfindet, oder in letzter Minute doch noch verschoben wird. Vorsichtshalber ist ganz ganz kurzfristig (nämlich gestern!) der heutige Mittwoch zum nationalen Feiertag erklärt worden. Sowas geht tatsächlich. Wundern darf man sich hier nicht.
Das bedeutet nun aber, dass heute viele Geschäfte, Banken ect. geschlossen sind. Und morgen wegen der Wahlen ja sowieso. Und was am Freitag sein wird, weiß kein Mensch.
In den Supermärkten leeren sich die Regale. Vorräte werden angeschafft. An den Tankstellen lange Schlangen. Es kann sein, dass es nach den Wahlen wegen möglicher Unruhen nichts mehr gibt.

Wir haben uns jedenfalls ganz gut bevorratet. Der Tank ist voll. Wir haben noch Ersatzdiesel für unseren Notstromgenerator. Und ausreichend Bargeld.

Die Schule ist heute und morgen geschlossen. Freitag vielleicht auch, je nach Situation. Das wird dann kurzfristig entschieden. Michaels Institut hat auch ab heute zu. Da ist dann Homeworking angesagt.

Wir sind gespannt, was wird. Angst haben wir jedoch keine. Mal sehen, ob wir in den kommenden Tagen Strom haben und das Internet funktioniert. Das ist zumindest aktuell unsere einzige Informationsquelle.

Aber mal was ganz anderes. Unser Konstantin ist als Torwart in seiner Landesklasse in die "Elf der Woche" gewählt worden.



Das ist doch wirklich auch mal erwähnenswert. Wir sind sehr sehr stolz. Gut gemacht, Großer!

Samstag, 21. Oktober 2017

wenn so Zelten geht....

...dann immer wieder gerne. Ich bin und war ja ehrlich gesagt noch nie ein Freund von Zelturlaub. Ich habs ein paar mal probiert und bin jedesmal an den Unmengen von Sand im Schlafsack verzweifelt.  Von Mücken, klammen Sachen und so weiter ganz zu schweigen. Und dann haben wir hier doch tatsächlich ein Wochenende im Zelt gebucht. Nun ja. Da war ich aber gespannt. Und erst recht überrascht. Die verstehen hier unter Zelten doch etwas gänzlich anderes. Was für ein Glück für mich. Wir wohnen tatsächlich in einem Zelt, aber das hat eine Tür. Und Zimmer. Und getrennte Bäder für Kinder und Eltern. Mit funktionierenden Toiletten und Duschen mit heißem Wasser. Alles super sauber. Es ist wunderbar.

der Blick aus dem Zelt auf die Terrasse

                                                                eines der "Badezimmer"

                                             Zelt mit Tür (kannte ich bis dahin auch nicht)

hier tanzen abends die Massai

                                                                Restaurant am Abend

Absacker in der Bar

"Kinderzimmer"

Heute morgen noch vor dem Frühstück begrüßte uns der Kilimandscharo. Es liegt tatsächlich etwas Schnee auf der Kuppe.



Und gleich nach dem Frühstück sind wir wieder auf Pirsch gegangen. Heute haben wir wieder Unmengen an Zebras, Büffeln, Nilpferden, Geiern, Elefanten und ein paar Giraffen gesehen.






Dieses Zebra hat uns etwas irritiert. Schaut euch mal das Fell an. Im Laden würde man sowas reklamieren, wegen schlecht zusammengenäht, oder so. Das Kerlchen hier ist aber zum Glück putzmunter. Falls einer eine Erklärung für diesen "Fellfehler" hat, immer her damit. Wir sind gespannt.






Zu den Löwen hätte uns am Nachmittag noch ein Massai bringen wollen, aber die Kinder bevorzugten "Relaxen am Pool". Nun gut, die Löwen laufen uns ja nicht weg.


                                                      Und so sieht es hier am Abend aus.

Morgen gehts dann nach dem Frühstück wieder auf die Heimreise. Mal sehen, was uns dann auf der Fahrt noch so alles begegnet.

Freitag, 20. Oktober 2017

Unterwegs zum Kilimandscharo

Ach, ist ist einfach nur schön. Und um das alles in vollen Zügen zu genießen, gibts heute einfach mal nur ein paar Impressionen von unterwegs.


















Morgen bin ich bestimmt wieder schreibwütiger.

Dienstag, 17. Oktober 2017

gesagt getan

Heute sind wir bei herrlichstem Sonnenschein gegen Mittag ins Auto gestiegen und nach ein paar Minuten waren wir auch schon da. Im Nest, einem Kinderheim für ausgesetzte oder vernachlässigte Babies. Einige der Kleinen werden hier auch betreut, weil die Mütter im Gefängnis sitzen. Für Hilfe beim Füttern der zeitweise bis zu 25 Babies ist man dort immer sehr dankbar.

Auf der Homepage vom Nest ist die Adresse nicht mit angegeben, also mussten wir uns ein bißchen auf unseren Spürsinn verlassen. Und der war richtig gut. Gleich gefunden. Ein hübsches Haus. Innen ein größeres Spielzimmer, von dem sechs kleine Schlafsäle abgehen. Eine kleine offene Küche. Uns empfing ein herzliches und warmherziges Personal, welches sich über unsere angebotene Hilfe sehr freute.

Ich denke, die folgenden Bilder sprechen für sich.






Ich denke, das ist eindeutig wiederholungswürdig. 


Montag, 16. Oktober 2017

Relaxen

Einfach mal nur relaxen. Ach wie schön. Wir genießen die Ferien. Die Kinder sind entspannt und lesen tatsächlich Bücher. Na gut, ich gebe fairerweise zu, dass sie auch ab und zu mit dem Handy spielen.  Aber das wars dann auch schon. Unsere Fernseher sind noch eingepackt und fehlen uns interessanter Weise nur gelegentlich. Wenn uns mal was interessiert, gibts eine Mediathek und den Tatort schauen wir im Livestream.

In der Zwischenzeit baden die Kinder im Pool und ich mache, wie ne alte Tante, jetzt öfter mal einen Mittagsschlaf auf der Sonnenliege.

Viele Pläne für die Woche, die vor uns liegt, haben wir noch nicht gemacht. Morgen Mittag fahre ich mit Raphael und Johanna in ein Babykinderheim. Wir wollen helfen, die Kleinen zu füttern.

Und am Freitag, ganz ganz früh, machen wir uns mit dem Auto auf in Richtung Amboseli am Fuße des Kilimandscharo. Ich werde von dort aus sicherlich mit vielen Fotos berichten. Wir freuen uns jedenfalls sehr auf die Elefanten, Löwen, Zebras, Giraffen, Hyänen und was da noch so rumkreucht.


Freitag, 13. Oktober 2017

Gänsehautmomente

Gestern war wieder ein ganz besonderer Tag im kenianischen Schulleben. Kein Unterricht, dafür, dank Regenpause die Bundesjugendspiele. Man könnte auch ganz schnöde Sportfest dazu sagen, aber hier klingt das eben etwas edler.


Ich bin dann einfach mal im Laufe des Vormittags hinterher gefahren und habe zugeschaut. Was für ein wunderbares Erlebnis. Herrlicher Sonnenschein. Rundherum gute Laune, laute Musik und der Wille zu Höchstleistungen.

Beeindruckend ist der Zusammenhalt der Kinder. Klassen- und altersübergreifend. Da feuert jeder jeden an.

Besondere Gänsehautmomente gab es jedesmal, wenn die Läufer der Langstrecken und der Staffeln auf dem Innenfeld von der halben Schülerschaft rennend begleitet, motiviert und angefeuert wurde. Da hat so mancher, der schon kurz vor dem Aufgeben war, das Ziel, begleitet von tosendem Jubel und Applaus, doch noch erreicht. Da hatte ich schon gelegentlich einen Kloß im Hals. Sowas habe ich, zumindest an Schulen, noch nicht erlebt.


Unsere Hanni hatte ihren ganz persönlichen Erfolg.




Und Raphael hat doch tatsächlich beim Schlagballweitwurf ganz 35 Meter geschafft. Seine neue persönliche Bestleistung.


Es war, wie so oft, wieder ein wundervoller und ereignisreicher Tag für uns.

Mittwoch, 11. Oktober 2017

Hochzeitsflug

Endlich. Gestern am Nachmittag fielen die ersten lang und heiß ersehnten Regentropfen auf die ausgedörrte Erde. Und es wurden mehr und mehr. Der Himmel war dunkel vor Wolken, Blitze zuckten und der Donner grollte ordentlich über uns.
Nun ist unser Heim ja mittlerweile recht gemütlich und so beobachten wir aus dem Trockenen heraus dieses Schauspiel. Während es sich jedoch die Kinder hier zuhause recht gemütlich machten, musste ich nochmal zur Schule. Der Termin war nicht verschiebbar und so griff ich nach einem Schirm und setzte mich in das unter unserem Vordach stehende und bis dahin trockene Auto. So weit so gut.
Aber da konnte ich ja nicht stehen bleiben. Also musste ich samt Gefährt den Schutz des Vordaches verlassen. Und was kamen da für Wassermassen vom Himmel. Der Scheibenwischer arbeitete am Limit. Die Straßen waren überschwemmt. In den Senken (es geht hier in Runda hoch und runter) sammelten sich Unmengen von Wasser. Und da musste ich durch. Mit dem Auto. Hat geklappt, Herzklopfen hatte ich aber schon.
In der Schule berichtete dann jemand, dass hier auch ab und zu Menschen bei solchen Regenfällen in offene (weil noch im Bau befindliche) und durch die riesigen und tiefen  Wasseransammlungen nicht erkennbaren Gulliöffnungen fallen und dort ertrinken. Oje....

Nun gut, mein Auto hat mich sicher und trocken bis zur Schule gebracht. Auf den 20 Metern vom Parkplatz bis zum Lehrerzimmer bin ich dann aber trotzdem pitschnass geworden. Ich hatte zwar einen Schirm, aber der war für die Katz. Als erstes schwammen meine Füße in den Schuhen und irgendwie kam der Regen von allen Seiten. Was solls, trocknet ja wieder.

Und während unserer Besprechung, flogen plötzlich Unmengen von Tierchen in das Zimmer und umschwärmten uns. Das Schließen der Fenster half nur kurzfristig, denn irgendwann war ja unsere Besprechung beendet.
Und dann draußen - so was hab ich noch nicht gesehen. Fliegende Termiten, überall. Millionen und Abermillionen. Im gesamten Stadtviertel. Als hätten die sich verabredet. Wahrscheinlich hat der Regen das seine dazugetan.



Und so standen wir dann da, mitten im Hochzeitsflug der Termiten. Wahnsinn!
Es wäre allerdings nett gewesen, wenn sich die Tierchen, die wie Libellen anmuten, auf sich selbst besonnen hätten. Aber nein. Die waren neugierig und wollten überall hin. In die Haare, in den Ausschnitt usw. Und so kam es, dass wir gelegentlich mittanzten, um uns der Tierchen wieder zu entledigen.

Montag, 9. Oktober 2017

Itsy bitsy....

Tja, das wars dann mit meiner Illusion vom spinnenfreien Afrika. Wir hatten ja bisher das Glück sehr geckoverwöhnt zu sein. Aber nun habe ich Thekla kennengelernt. Unsere erste Begegnung verlief nicht besonders glücklich.
Ich entdeckte sie beim Öffnen der Vorhänge im Esszimmer. Und da saß sie. An der weißen Wand.  Dick und rund, tiefschwarz und haarig. Und für meinen Geschmack viiiiel zu groß. Naja, was soll ich sagen. Ich schrie, Thekla erschrak und verkrümelte sich blitzschnell unter die Fußleiste.

Ob sie da noch sitzt wage ich zu bezweifeln. Keiner weiß, ob wir uns jemals wieder begegnen. Ich werde mich aber auf jeden Fall mit den hier zu erwerbenden riesigen Sprühflaschen Insektengift eindecken. Die gibts gerade im Sonderangebot. Nimm 3 bezahle 2.
In Anbetracht meiner nicht vorhandenen Spinnenliebe hätte ich aber sogar beim Angebot nimm 2 bezahle 3 zugeschlagen.

Sollte es ein Wiedersehen geben, werde ich davon berichten.

Ansonsten streben wir hier straff auf die Herbst/Frühlingsferien zu. Noch diese eine Woche und dann dürfen sich die Kinder vom Hausaufgabenstress erholen.


Auf Erholung hoffen wir auch für unseren Garten. Es ist trocken, trocken und trockener. Kein Regentröpfchen. Das Wasser ist durch die Wasserwerke bereits mehrfach am Tag rationiert. So langsam fängt alles an zu verdorren.  Die sonst üppig blühenden Bäume versuchen noch zu trotzen.


Für Ende der Woche sind allerdings ergiebige Wolkengüsse angekündigt. Wir werden sehen.

Nebenbei habe ich noch ein neues BodaBoda Foto für euch. Erstaunlich, was so alles geht.