Mittwoch, 11. Oktober 2017

Hochzeitsflug

Endlich. Gestern am Nachmittag fielen die ersten lang und heiß ersehnten Regentropfen auf die ausgedörrte Erde. Und es wurden mehr und mehr. Der Himmel war dunkel vor Wolken, Blitze zuckten und der Donner grollte ordentlich über uns.
Nun ist unser Heim ja mittlerweile recht gemütlich und so beobachten wir aus dem Trockenen heraus dieses Schauspiel. Während es sich jedoch die Kinder hier zuhause recht gemütlich machten, musste ich nochmal zur Schule. Der Termin war nicht verschiebbar und so griff ich nach einem Schirm und setzte mich in das unter unserem Vordach stehende und bis dahin trockene Auto. So weit so gut.
Aber da konnte ich ja nicht stehen bleiben. Also musste ich samt Gefährt den Schutz des Vordaches verlassen. Und was kamen da für Wassermassen vom Himmel. Der Scheibenwischer arbeitete am Limit. Die Straßen waren überschwemmt. In den Senken (es geht hier in Runda hoch und runter) sammelten sich Unmengen von Wasser. Und da musste ich durch. Mit dem Auto. Hat geklappt, Herzklopfen hatte ich aber schon.
In der Schule berichtete dann jemand, dass hier auch ab und zu Menschen bei solchen Regenfällen in offene (weil noch im Bau befindliche) und durch die riesigen und tiefen  Wasseransammlungen nicht erkennbaren Gulliöffnungen fallen und dort ertrinken. Oje....

Nun gut, mein Auto hat mich sicher und trocken bis zur Schule gebracht. Auf den 20 Metern vom Parkplatz bis zum Lehrerzimmer bin ich dann aber trotzdem pitschnass geworden. Ich hatte zwar einen Schirm, aber der war für die Katz. Als erstes schwammen meine Füße in den Schuhen und irgendwie kam der Regen von allen Seiten. Was solls, trocknet ja wieder.

Und während unserer Besprechung, flogen plötzlich Unmengen von Tierchen in das Zimmer und umschwärmten uns. Das Schließen der Fenster half nur kurzfristig, denn irgendwann war ja unsere Besprechung beendet.
Und dann draußen - so was hab ich noch nicht gesehen. Fliegende Termiten, überall. Millionen und Abermillionen. Im gesamten Stadtviertel. Als hätten die sich verabredet. Wahrscheinlich hat der Regen das seine dazugetan.



Und so standen wir dann da, mitten im Hochzeitsflug der Termiten. Wahnsinn!
Es wäre allerdings nett gewesen, wenn sich die Tierchen, die wie Libellen anmuten, auf sich selbst besonnen hätten. Aber nein. Die waren neugierig und wollten überall hin. In die Haare, in den Ausschnitt usw. Und so kam es, dass wir gelegentlich mittanzten, um uns der Tierchen wieder zu entledigen.

2 Kommentare:

  1. Wo waren denn die schönen Gummistiefel von Wustrow? ;)

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    1. Ach, daran hatte ich gar nicht gedacht. Aber du hast recht, ab sofort stehen sie bereit.

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