Sonntag, 23. September 2018

Wasserspiele und Handicaps

Mein Gott, warum immer ich? Und warum immer, wenn der Liebste sich auf anderen Kontinenten vergnügt?
Es begann damit, dass sich eine Firma ankündigte, die Solarpanels zur Warmwasserbereitung auf unserem Dach installieren wollte. Ausgerechnet in der Woche, in der Michael in Belgien weilte. Ausgerechnet in der Woche, in der in meinem Kalender ein Termin den anderen jagte.
Also alles wie immer.......

Und so hatte ich etwas umdisponiert. Boniface, unseren Allroundmen hatte ich gebeten, die beiden Handwerker im Haus nicht aus den Augen zu lassen und ihnen nebenbei noch bei Bedarf zur Hand zu gehen. Zusätzlich hatte ich dann noch einen Ersatz für Boniface engagiert, der sich um Tor und Garten kümmerte.
Und ach, was waren das mal wieder für Handwerker. So richtig Ahnung hatten die auch nicht. Es rumpelte und polterte unablässig auf Dach und Dachboden. Notwendige Geräte wurden mit blanken Drähten in unseren Steckdosen angeschlossen. Nur das gelegentliche Fluchen erinnerte mich dann doch ab und zu an heimische Zustände ;-)

Nachdem dann endlich, nach fünf Stunden die Panels auf dem Dach angebracht waren und mir die Funktionsweise erklärt wurde, erfuhr ich auch, dass das aber jetzt nicht funktioniert. Denn da müsste erst noch ein Klempner kommen und eine neue Pumpe installieren und und und. Naja, der Landlord wird sich freuen....
Und wir heizen unser Wasser immer  noch mit Strom. Was für eine Verschwendung.....

Damit aber nicht genug. In dem von mir sehnlichst herbeigesehnten Moment der Verabschiedung dieser beiden Handwerker geschah die Katastrophe. Ein Wasserrohrbruch in der Küche. Nicht vorhersehbar. Ein mehr als daumendicker Wasserstrahl flutete mit ordentlich Karacho innerhalb kürzester Zeit die Küche.
Was tun? Nun war ich es, die lautstark fluchte...
Und schon standen die Herren in der Küche. Einer versuchte, das Rohr mit der Hand abzudichten der andere stand betreten daneben. Metrin, unsere Maid, holte geistesgegenwärtig sämtliche greifbare Handtücher aus dem Waschraum, ich rief nach Boniface, der wiederum bat mich schnellstmöglich den Klempner anzurufen. Tat ich auch. Mein Anruf muss derart verzweifelt geklungen haben, dass Patrick, der Plumber, hergeflogen kam. Nach  sechs Minuten rief er mich zurück und bat darum, das Tor zu öffnen. Zwischenzeitlich hatten sich in meiner Küche noch mehr Schaulustige eingefunden. Es herrschte ob der Wassermassen jedoch allgemeine Ratlosigkeit. Es gelang niemandem, den Wasserzulauf zu schließen.







Patrick hats dann gerichtet. Zum Glück!

Am folgenden Abend hatte ich mich dann sehr auf den Sundowner gefreut. Da kann man bei allerlei Leckereien und einem Weinchen am Lagerfeuer klönen. Aber auch das sollte nicht sein. Raphael hing ein bißchen durch. Er war nicht krank, aber irgendwie gab es irgendwelche Disharmonien zwischen ihm und seinem besten Freund. Also, hat er sich Trost gesucht. Auf meinem Schoß.




Die Konversationen waren dadurch etwas eingeschränkt, Raphael war durchaus ausdauernd, was das Behalten seiner Sitzposition für diesen Abend anging. Aber wozu hat man Freunde. Ich wurde liebevoll mit allem Notwendigen versorgt. Unterhalten haben wir uns um Raphael drumrum. Ging auch.
Und im Nachhinein habe ich mich gefreut. Wer weiß, wie lange noch ich manchmal bessere Alternative zu Marshmellowgrillen, Fußballspielen und Hüpfburg für ihn bin.





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