Sonntag, 9. Juli 2017

Ein ganz gewöhnlicher Sonntag...?

Ein ganz gewöhnlicher Sonntag. So war es jedenfalls geplant. Ein bisschen ausschlafen, Milchhörnchen zum Frühstück und dann mit den Kindern unseren seit drei Wochen immer am Wochenende stattfindenden Garagen-Floh-Verschenke-Markt vorbereiten. Das läuft ungefähr so: Ich miste aus und die Kinder verteilen die noch gebrauchsfähigen, jedoch von uns nicht mehr benötigten Dinge auf einem großen Tapeziertisch in der Garageneinfahrt.  Der Flohmarkt läuft wider Erwarten sehr gut und wir sind schon viele Dinge, die sich im Laufe der Jahre bei uns, in den Garagen und in den Kinderzimmer angesammelt haben, losgeworden. Auf dem Tisch steht eine kleine Box für eine freiwillige Spende. Und hier in Kröllwitz sind die Menschen sehr spendierfreudig. Es lohnt sich also. Die Kinder üben ihre Verkaufstalente und haben Freude an jedem weitergegebenen Stück und natürlich dem sich füllenden Spendenglas. 

Heute hatten sie sogar ganz großes Glück. Der Eismann fuhr vorbei, ein sehr netter Italiener,  und war so angetan von den Kindern, dass er anhielt und beiden ein Eis spendierte. 




Die Kleinen waren also beschäftigt und mich ereilte am Nachmittag ein „Hilferuf“ unserer großen Jungs. Die Bärenbrüder incl. einem Freund baten darum von einem Musikfestival abgeholt zu werden, da das Geld nach vier Tagen dort dann doch jetzt ein wenig knapp wäre (angeblich zu knapp für eine Heimreise per Bus und Bahn). 
Nun ja, was soll ich sagen. Natürlich sagt Mama „mmh, kein Problem, ich komme“.

So gingen Michael und ich gleichzeitig auf Reisen, jedoch nicht gemeinsam. Während der Liebste sich per Flugzeug in ein nettes Tagungshotel nach Uganda fliegen lies, flog ich mit unserem mittlerweile röhrenden Auto (der rechte Stoßdämpfer ist etwas hinüber) über die A9. Mein Ziel war nicht ganz so edel. Nein, Niedergörsdorf bei Jüterbog….was für ein Ziel. 
Nun gut, da war ich immerhin noch nie. Aber das ist ja zumindest ein gutes Training. In Zukunft komme ich wahrscheinlich öfter als mir lieb ist mit unbekanntem Terrain in Berührung. Die Welt gehört den Mutigen! Also auf nach Niedergörsdorf.

Nach dem Verlassen der Autobahn musste ich mich einer Umleitungsstrecke anschließen, die mich über Feld und Wiesen führte. An der Ausschilderung haperte es an manchen Stellen.  Als dann weit und breit keine Zivilisation mehr sichtbar war, verließ mich auch noch mein GPS Signal. Das war ein schonmal ein bisschen wie in Afrika. Aber die Sonne schien, der Tank war voll und so fuhr ich der Nase nach. 
Irgendwann hab ich dann auch mit Hilfe zweier sehr netter und humorvoller Polizisten aus dem Nirvana der flämischen Wildnis hinausgefunden.  Danke nochmal dafür! (Das war dann aber wahrscheinlich anders, als in Kenia. Da hätte ich die Polizisten schmieren müssen).

Die Jungs erwarteten mich bereits am Einlass und entführten mich dann doch nochmal aufs Festivalgelände.





Und so landete ich dann mitten auf einem grandiosen Hippie-Festival. Auf einem riesigen Areal hunderte fantastisch gekleidete  Menschen (oder verkleidete? - ich weiß nicht, ob die im Alltag auch so rumlaufen, wahrscheinlich nicht). Tausende Farben, Musik, Meditation. Alle hatten sich lieb und über allem lag eine homöopathische Ahnung der bekannten süßlichen Rauchschwaden. Was für ein Fest...




Und so wurde aus einem zu erwartenden gewöhnlichen Sonntag doch noch ein besonderer…

1 Kommentar:

  1. Ich habe Michael eine Landkarte von Kenia gegeben - ich hoffe die findet dann den Weg ins Auto für den Notfall 😀

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