Mittwoch, 30. August 2017

Cappuccino Mütter ;-)

Ja, sowas ist nun aus mir geworden. Eine Cappuccino Mutter. Und wisst ihr was? Ich finde das im Moment einfach nur herrlich. Alles im Leben hat seine Zeit und im Moment ist es eben so. Mir tut das richtig gut, ich komme so langsam "runter" und bin unendlich dankbar für dieses Geschenk, mir das zur Zeit leisten zu können.

Aber nicht nur der Cappuccino und das Schnattern sind wunderbar. Auch, die "Knabbereien" so nebenbei:

                                                                        Pancakes
                         
French Toast

Entgegen einiger Befürchtungen müssen wir uns hier Gott sei Dank nicht von Maisbrei ernähren.
Naja, gesund isses ehrlich gesagt auch nicht. Aber LECKER...

Nebenbei erwähnt fand ich es ja heute Morgen sehr spannend aus dem Haus zu fahren und angesichts des seit drei Tagen herrschenden Plastiktütenverbots nachzuschauen, in welcher Form und Hülle andere ihren Hausmüll für die Müllabfuhr bereitstellen. Uns war auf die Schnelle keine Alternative zum schnöden Abfallsack eingefallen, und so haben wir es riskiert das Plastikding rausstellen zu lassen.
Und welche Überraschung, es ging wohl allen anderen auch so.


Aber wir sind willig, die angekündigten Strafen für Plastiktütengebrauch / - mißbrauch enorm hoch (25.000 Euro !), so dass wir weiter intensiv über Alternativen grübeln.

Vorschläge sind herzlich willkommen (bitte unter der Kommentarfunktion).


Dienstag, 29. August 2017

Ein Leben ohne Plastiktüten?

Die Schule hat uns voll im Griff. Hausaufgaben, Vorbereitung auf den Unterricht, Ranzen packen. Die Kinder haben dazu mal mehr Lust und meistens (leider) weniger. Nun gut. Aber wenn ich früh das Auto aufmache sitzen sie flugs drinnen und schnattern und steigen in der Schule fröhlich und winkend aus. Also alles in Butter.

Manchmal machen wir nach dem Abholen noch ein paar Besorgungen. Da fällt dann auch mal Kuchen und Kaffee für uns ab.


Seit gestern ist die Verwendung von Plastiktüten hier in Kenia untersagt. Das wird jetzt spannend. Bisher sind wir vom Einkauf immer mit so 20 Plastiktüten nach Hause gekommen. Manche Märkte packen jetzt in ähnliche Tüten, nur eben aus abbaubarem dünnen Stoffgewebe ein, der Bäcker nutzt Papiertüten. Unser Obst- und Gemüsehändler hat gestern große Bastkörbe angeboten. Ganz schick sogar.
Aber wohin mit dem Müll im Haus? So richtig hat dafür bisher keiner eine Lösung. Mal sehen, was sich andere einfallen lassen. Ein prima Thema für den Schulhof ;-)
Jedenfalls eine großartige Sache. Ich bin erstaunt, dass gerade Afrika hier Vorreiter ist. Trotzdem ist es nur eine halbe Lösung. Übrig bleiben nämlich die Millionen und Abermillionen Plastikflaschen, denn ein Pfandsystem gibts hier nicht. Aber das kommt dann bestimmt auch irgendwann.

Sonntag, 27. August 2017

Sonntagsgedanken

Da waren wir nun heute wieder beim sonntäglichen Gottesdienst. Es ist immer eine kleine Runde, aber heute waren immerhin acht Kinder dabei. Unsere zwei Süßen durften mitgestalten und vorlesen.



Haben sie prima gemacht. Erstaunlich ist, dass trotz der wenigen Leute der Gesang (und zum Glück sind es immer wundervolle, eingängige Melodien) wesentlich lauter, freudiger und kräftiger erscheint, als die paar Stimmchen in Kröllwitz. Zudem wunderbar klavierbegleitet.
Und ja, es gab natürlich wieder den saftigen wunderbaren Schokokuchen und Kaffee und reichlich Geschnattere im Anschluß im Garten. Das war wundervoll, denn wir haben heute angenehme 27 Grad.

Am Nachmittag sind wir dann ins Peponi Springs gefahren. Das ist sowas ähnliches, wie in Halle das Objekt 5. Ein traumhafter wilder Garten und einige Verkaufsstände von einheimischen Designern.




Auch ein deutscher Bäcker war mit backfrischen Brezeln vor Ort. Lecker. Ich hab mich an Samosas gehalten, Michael hat wie immer eine Ziege verspeist. Die schmeckte allerdings wider Erwarten tatsächlich sehr sehr lecker. Fanden auch die Kinder. Die zwei Gläser Weißwein haben mir allerdings ganz schön zugesetzt.

Auf dem Heimweg haben wir dann nochmal anhalten müssen. Am Straßenrand lag eine junge schwarze Frau und hatte einen heftigen epileptischen Anfall. Also wie immer stabile Seitenlage und das ganze Programm. Sie war in Begleitung ihrer gleichaltrigen, vielleicht 20 Jahre alten Schwester. Das mit dem Alter ist hier so eine Sache. Es fällt mir unheimlich schwer, das hier zu schätzen. Für eine Ambulanz hatten sie nicht das Geld, geschweige denn für die dann folgende ärztliche Behandlung. Also keine Ambulanz. Nach ein paar Minuten kam sie dann wieder zu Bewußtsein. Die Medikamente waren seit 5 Tagen alle und es gab kein Geld für neue. Wir sind noch ein Weilchen bei ihr geblieben, haben sie mit Wasser versorgt und Verhaltensregeln anschaulich erklärt. Es gibt hier keinen Anfang und kein Ende. Wir leben hier wohlbehütet und mit vielem Komfort. Aber rund um uns herum sind Slums mit unendlichem Elend. Abertausende Menschen. Tja, wo soll man anfangen und wo hier aufhören?

Samstag, 26. August 2017

wir sind plattenlos...

Einplatten-Erdogan ist kaputt....
Also nicht nur ein bißchen, sondern komplett. Das wars dann also mit der türkischen Wertarbeit. Alles Schrott (ich werde mal vorsichtshalber die nächsten Flüge NICHT über Istanbul buchen).
Was also nun? Einen neuen Erdogan kaufen (der auch nur kurz hält???).
Meine allerliebste Mutter hat mich folgendermaßen getröstet:

Sekt kaltstellen ist ja auch irgendwie Kochen...

Prima. Mein neues Motto. Mal sehen, ob die Kinder das auch so gut finden - wahrscheinlich nicht.
Ein großer neuer Gasherd ist erst nächsten Monat drin. Wir werden also noch ein bißchen improvisieren müssen.
Gesagt getan, heute waren wir jedenfalls erstmal essen. Jeder was anderes. Pizza, Chickenfingers mit Chips, Chapati und afrikanisches Hühnchen Stew. Dazu Fanta, Tusker und Weißwein. Sehr sehr lecker...

Das mit dem Essen ist auch immer sehr interessant. Viele Familien unterschiedlichster Nationalitäten. Ein wunderbarer bunt zusammengewürfelter Mischmasch. Herrlich!

Und dann interessanterweise zwischendrin immer ein paar einzelne ältere Herren (meist > 70 J.) in sehr junger inniger afrikanischer Begleitung.


Nun könnte man sich darüber jetzt echauffieren. Aber mal ganz ehrlich, das gleiche Bild hab ich auch schon mehrfach in besten Restaurants am Schlachtensee beobachen können. Also, jeder wie er möchte. Scheint ja doch irgendwie eine Win Win Situation zu sein.

Morgen planen wir wieder zum Gottesdienst in die Botschaft zu fahren (schon alleine wegen des fantastischen Schokoladenkuchens ;-) und anschließend noch einen Ausflug ins Peponi Springs zu machen. Ich werde berichten...



Donnerstag, 24. August 2017

Musik highlight

Heute morgen war ich auf der Hut. Ich wollte unbedingt den Sonnenaufgang sehen. Das geht von unserem Balkon ganz vorzüglich. Allerdings ist es immer ein sehr kurzes Schauspiel und dauert nur ca. 3 min. Aber, ich war vorbereitet...





Nachdem der Tag heute mehr langweilig war als alles andere (hier schleicht sich so langsam Routine ein), musste ich doch beim Durchsehen der Schulranzen der Kinder SEHR lachen.
Beide hatten heute ihre erste Musikstunde. Es sei wohl ein sehr netter junger Lehrer, wurde mir begeistert berichtet. Raphael zählt jetzt neben IT auch Musik zu seinen Lieblingsfächern. Als ich in den Musikhefter schaute und das Lied sah, was sie singen sollten, wurde mir so einiges klar:



Es lebt der Eisbär in Sibirien,
es lebt in Afrika das Gnu,
es lebt der Säufer in Delirien,
in meinem Herzen lebst nur du, a-u-a, u-a-ua-u,
in meinem Herzen lebst nur du!

Es schwimmt im Meere die Blondine,
die Badefrau, die sieht ihr zu,
es schwimmt im Öle die Sardine,
in meinem Herzen schwimmst nur du!

Es knickt der Sturm die starke Kiefer,
es knickt das Gras die bunte Kuh,
es knickt die Magd das Ungeziefer,
mein armes Herze knickst nur du!

Es spuckt der Bäcker in die Hände,
es spuckt die Köchin ins Ragout,
es spuckt der Lausbub an die Wände,
in meinem Herzen spukst nur du!

Es haut der Förster seine Föhren,
es haut die Magd die Türe zu,
es haut der Lehrer seine Gören,
in meinem Herzen haust nur du!


Ich bin begeistert. Da wird doch mal endlich vernünftiges Liedergut gelehrt. Ich krieg mich nicht mehr ein... Mein Großvater Hanne wäre begeistert, der sang auch immer solche Zoten.
Mal sehen, wie es mit der Bildung hier so weitergeht...


Mittwoch, 23. August 2017

Müllgeschichten

Müll fällt überall auf der Welt an, so auch hier bei uns. Während wir in Halle vier bunte Mülltonnen gestellt bekamen (eine für Restmüll, eine gelbe Tonne und zwei Papiertonnen) fliegt hier alles und jedes in EINEN Sack. Das ist so ein einfacher großer blauer Müllsack. Der steht dann hier bei uns in einem der Wirtschaftsräume und wird so nach und nach mit den anfallenden kleinen Mülltüten aus dem Haus befüllt. Da müffelt eigentlich auch nichts, denn eines geht hier gar nicht. Es werden niemals Lebensmittel weggeworfen. Das wäre ein absolutes No go - in Anbetracht der Tatsache, dass nicht weit von uns Hunger herrscht. Ausnahmen sind natürlich Verdorbenes. Haben wir Reste übrig, dann verteilen wir das an die Guards, den Caretaker oder Winnie.

Während nun allerdings in Halle die Stadtwirtschaft nur aller 2 Wochen mal vorbeikam, haben wir hier die Müllabfuhr aller zwei TAGE (Montag, Mittwoch und Freitag). Die sind ja wirklich fleißig. 

Heute ist Mittwoch, also ein Müllabholtag. Also stellten wir unsere Mülltüte früh vor die Haustür. Dann kommt Boniface und bringt den Müllsack ein paar Meter weiter an die nächste Straße. So, und da liegt die dann auf dem Grünstreifen rum. Nicht lange (die Müllabfuhr ist nicht nur fleißig, sondern auch flott), aber ausreichend genug, damit die Müllsortierer noch ihrem Tagewerk nachgehen können. 
Die Müllsortierer kommen hier meist im Dreiergespann und nehmen jeden einzelnen Müllsack sorgfältig auseinander. Alles, was irgendwie verwertbar erscheint, wird gesichert und mitgenommen. Da sie aber im Anschluss jeden Sack wieder fein säuberlich mit dem Durchsortierten und nicht Brauchbaren füllen, werden sie geduldet. Das heißt, man lässt sie machen.

Am Nachmittag hat es heute kräftig gewittert. Die Erde, die Tiere und die Planzen freuts. Mich selbst nicht so sehr, naja, so mittel. 




Dienstag, 22. August 2017

Schnellhefter, Umschläge und andere Unmöglichkeiten

Mmh, da standen wir dann ganz schön blöd da. Die Kinder hatten in der Schule eine lange Liste mit benötigten Unterrichtsmaterialien bekommen. So weit, so gut. Alles wie in Deutschland. Blöcke, Schnellhefter, Hefte DIN A4 und DIN A5,  Umschläge usw.
Das gibts hier alles. In Schreibwarenläden und in den Supermärkten.

Aber....
Das alles in verschiedenen Farben. Gewünscht werden: rot, blau, grün, schwarz, lila, braun, orange und gelb! Sowohl bei den Heftumschlägen, als auch bei den Schnellheftern.

Ich weiß nicht so recht, ob ich die Lehrer mal darauf hinweisen sollte, dass wir uns hier in Afrika befinden. Es gibt ja hier auch Schnellhefter. Wir haben sogar drei verschiedene Farben gefunden. Es gibt auch Hefte in den gewünschten Größen. Sogar liniert und kariert mit Rand! Aber das wars dann auch schon. Von Heftumschlägen haben die hier noch nie was gehört. Ich glaube, die Kenianer sind froh, wenn sie sich die Hefte leisten können. Da würde keiner auf die Idee kommen auch noch einen Umschlag dafür zu kaufen. Und von verschiedenen Farben ganz zu schweigen...

Nun gut, dann müssen wir also erstmal improvisieren und werden dann Ende September, wenn wir kurz in Halle sind, das Benötigte besorgen. Ich ahne schon, dass wir mit vier Koffern nach Deutschland reisen und mit acht vollen wieder zurückfliegen...



Montag, 21. August 2017

Schulanfang

Da haben wir nun gestern Abend in Ermangelung käuflich zu erwerbender kleiner Schultüten selbst Hand angelegt. Traditionell bekommen alle unsere Kinder (ja, auch die Großen) am ersten Tag eines jeden neuen Schuljahres eine kleine Zuckertüte. Das haben schon meine Eltern bei mir so gehandhabt. Wir haben unser Bestes gegeben.
Die Kinder haben sich jedenfalls sehr über das Ergebnis gefreut.


Ich selbst war wahrscheinlich aufgeregter, als die Kinder selbst. Ich hab in der Nacht nicht wirklich Schlaf finden können und bin immer mal nur so weggedöst. Dementsprechend bleiernd bin ich heute morgen aufgestanden.
Aber, mal wieder umsonst Sorgen gemacht.

Nachdem wir Tor und Wachen der Schule passiert hatten, das Auto einen Parkplatz hatte und wir uns auf das Schulgebäude zubewegten, kam uns eine bekannte, sehr nette Frau mit den Worten "Na euch kenn ich doch. Ihr habt doch im Flugzeug neben uns gesessen" entgegen. Wie sich herausstellte ist das die neue Schulleiterin. Na sowas...
Die Kinder wurden von ihrer Klassenlehrerin abgeholt und wir neuen Eltern, die neuen Lehrerinnen und die Direktorin wurden zum "come together" in die Cafeteria eingeladen. Das ist so eine halboffene Hütte auf dem Campus.


Es gab Kaffee, Zitronenkuchen und Samosas. Man, war das lecker. Die Samosas sind kleine frittierte Teigtaschen, die mit Hackfleisch (Rind) oder Gemüse gefüllt sind. Super lecker....
Und dann wurde mal wieder geschnattert. So ziemlich jeder mit jedem. Interessant, wen man da so kennenlernt. Zum Beispiel einen sehr netten BKA-Beamten, der hier an der Botschaft dafür sorgt, deutsche Tunichtgute, die sich nach Kenia geflüchtet haben (das scheint wohl sehr beliebt zu sein), von der kenianischen Polizei einfangen zu lassen und sie dann nach Deutschland überführen lässt.



Nebenbei wurde ich auch noch 5 min vor der Eröffnungsveranstaltung damit betraut, die Fotos für die Homepage zu schießen. Nun gut, ich habe jetzt ca. 300 Bilder im Kasten. Da bin ich mit Auswahl und Bearbeitung erstmal beschäftigt.



Die Eröffnung war wunderbar. Selbst Michael hatte zeitweilig Tränen in den Augen. Uns hat dieser nahezu liebevolle Umgang zwischen Schülern und Lehrern sehr berührt.

Raphael und Johanna lernen mit zehn anderen Kindern zusammen in einer Klasse. Beste Vorraussetzungen also.

Sonntag, 20. August 2017

Sonntagsgeschichten

Heute hatten wir uns vorgenommen, den Gottesdienst der evangelischen Gemeinde hier in Nairobi zu besuchen. Angekündigt laut Homepage war ein Familiengottesdienst. Nun gut, dachten wir. Sicher eine ganz gute Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen.
Gesagt getan. Wir haben also gegen acht Uhr die Kinder unter leisem Protest aus dem Bett geworfen. (die werden sich morgen früh wundern, da fängt die Schule an...)

Unser Navi hat uns dann quer durch Nairobi geführt, vorbei an der Innenstadt mit ihrer Skyline. Zum Glück war wenig Verkehr, ansonsten hätte ich auf den Highways noch mehr Herzanfälle bekommen.

Die Deutsche Gemeinde teilt sich ein riesengroßes Grundstück mit der Deutschen Botschaft hier.
Deswegen natürlich auch wieder Wachen und Tore. Wir waren ein bißchen zu früh dort und konnten deshalb noch den wunderschönen Garten begutachten.


Wir wurden herzlich begrüßt und willkommen geheißen. Raphael und Johanna waren die einzigen Kinder (es sind ja sozusagen noch Ferien hier) und hatten damit ihren privaten Kindergottesdienst. Das hat ihnen allerdings so gut gefallen, dass wir nächste Woche wieder dorthin fahren. Das Gelände ist großartig, weitläufig mit viel Rasen und Spielflächen. Ein Fußballtor gibt es auch. Der Gottesdienst war locker und angenehm. Bemerkenswert fand ich, dass man in dem Raum nicht auf einen Altar blickt, sondern eine vollständig verglaste (und zum Teil geöffnete) Wand zum Garten vor sich hat. Der Blick schweift also während der Predigt in diesem wundervollen Garten, die Vögel singen, die Grillen zirpen und ab und zu huschen auch kleine Eidechsen auf der Terrasse vorbei. Herrlich.


Im Anschluss gab es saftigen Schokokuchen, Kaffee und Saft. Allein der Kuchen war die Fahrt dorthin wert ;-) Und natürlich viel Geschnatter. Uns begegnete eine sehr offene, freundliche und kontaktfreudige Gemeinde. Wir lernten Lehrerinnen der Deutschen Schule, WHO-Mitarbeiter, Außenhandelsmitarbeiter und viele andere kennen.
Erstaunt waren wir, dass der Gemeindebeitrag hier pro Jahr und Familie nur 20 Euro beträgt. Passt ja eigentlich so gar nicht zur Kirche, dachten wir. Nun ja, das Ganze hat auch einen Grund. Die evangelische Gemeinde in Nairobi ist die wohlhabendste Auslandsgemeinde Deutschlands. Und das liegt nicht an den Mitgliedern. Die Gemeinde war einfach clever und hat einen großen Teil ihres Grundstücks an die Deutsche Botschaft hier vermietet. Und die Mietpreise hier sind enorm. Ein gutes Geschäft also. Jedenfalls haben wir uns dort sehr wohl und willkommen gefühlt. Wiederholung ist garantiert.


Samstag, 19. August 2017

ein ganz normaler Samstag

Was macht man denn an einem ganz normalen Samstag? Nichts anderes als ihr zu Hause in Deutschland. Den Großeinkauf im Supermarkt für die kommende Woche.
Der Unterschied ist, dass man hier alles eingepackt bekommt. Handlich,  in unzähligeTüten. Man, ist das entspannend. Ich sehe mich noch an der Aldikasse im Akkord die Sachen in den Wagen werfen, weil das Band so kurz ist, die Kassiererin viel zu schnell und hinter einem eine wartende Schlange steht. Und dann hat man endlich alles im Wagen und nichts ist eingepackt. Also wieder von vorn. Alles aus dem Wagen in die Tüten und ins Auto. Mmh, dieses Problem gibts hier nicht. Sehr bequem.

Am Nachmittag sind wir dann in Michaels "alte Heimat" hier in Nairobi gefahren. Ich brauchte noch Passbilder für meine Diplomatic-ID-Card. Außerdem war unsere Wäsche noch in der Wäscherei gegenüber von Michaels erster Wohnung hier. Na, das war ja was. Da waren wir dann wirklich in Afrika. Hier in unserem Wohnviertel ist es ein bißchen wie in Kröllwitz. Aber dort war es schon echt spannend.
Ich habe auf dem Rückweg unterwegs mal ein paar Bilder aus dem Auto geschossen, damit ihr so ungefähr eine Vorstellung habt, wie es auf dem Weg dorthin so aussieht.





Unser Stadtteil (Runda) ist sehr groß und in alle Richtungen durch Schranken und Wachen  "gesichert" . Manchmal schlafen die Wachen auch. Dann muss man hupen und sie wecken, damit die die Schranke öffnen. So blöd ist das aber gar nicht. In Runda dürfen nämlich keine LKWs und Busse fahren. Dadurch ist der Verkehr eher ruhig.


Kühe und Ziegen gehören hier überall zum Straßenbild.


Das ist sozusagen fast zuhause. Nur noch einmal um die Ecke, aber so siehts hier aus.

Am Abend sind wir noch mit den Kindern ins Village Market gefahren. Hanni wollte Bruschetta und Raphael Pizza und Michael ein Steak (nein, keine Ziege) essen. Ich hatte mich für grünes ThaiCurry entschieden. Als Michael sah, dass ich den Beilagensalat mit verputzte amüsierte er sich köstlich. Naja, vielleicht bin ich jetzt geimpft. Eigentlich wollen wir morgen vormittag zum Gottesdienst in die deutsche Gemeinde Nairobis fahren. Da ist morgen Familiengottesdienst und wir dachten wir schauen uns das mal an. Nun ja, mal sehen, ob der abendliche Salat das morgen noch zulässt. Ich bin gespannt.

Freitag, 18. August 2017

Fahrschule Aufbaukurs

Ja, ich habe es wieder getan. Ich bin gefahren. Bis zur Schule. Inclusive Kreisverkehr, mehrmaligem Abbiegen, unzähligen und oft nicht gekennzeichneten Speed Bumps und manchmal suspektem Straßenverlauf. Der Weg führt mich genau zwischen US-Botschaft und UN entlang. Da bin ich zumindest bestens bewacht gefahren. Ich habe nicht mal aus Versehen den Scheibenwischer betätigt. Der erste Schultag kann kommen.

Ansonsten war das ein langweiliger Tag im kenianischen Winter. Wir hatten wunderbare 27 Grad und blauen Himmel mit gelegentlichen kleinen Wölkchen. Prima zum Sonnen und Baden.

Unser Einplatten-Erdogan hat uns heute mal wieder Spaghetti gezaubert. Auch Toastbrot kann man darauf herrlich rösten. Er macht sich.


Ansonsten hatten wir heute am Pool noch Besuch. Seht selbst...


Donnerstag, 17. August 2017

Land unter...

Nein, ich habe keinen Crash mit dem Auto gebaut. Wir sind nur gestern und heute nicht zum Fahren gekommen. Das heißt, eigentlich sind wir schon gefahren, ich aber defensiv. Also als Beifahrer. Das hatte ganz praktische Gründe, wir hatten es etwas eilig. Morgen muss ich aber wieder ans Steuer, schließlich bringe ich ab nächster Woche die Kinder zur Schule (und hole sie auch wieder ab).

Nichtsdestotrotz hatten wir heute mal wieder eines unserer berühmten Highlights. Ich wollte Wäsche waschen. Jeans und Hemden und so Kram hatte Michael in die Wäscherei gebracht. Das ist hier aber ganz schön teuer. Deshalb haben wir gedacht, waschen wir den Kleinkram mit der Hand. Zumindest bis unsere Waschmaschine den Weg zu uns gefunden hat (voraussichtlich Mitte September). Und so gingen Hannchen und ich auch motiviert ans Werk. Wir hatten gestern noch Waschschüsseln gekauft. Die stellten wir in einem der Badezimmer im Obergeschoss auf. Also ein paar Kinderschlüppis und so ins Wasser und  Persil rein. Prima.

Dann haben wir da so einträchtig in unserer Schüssel vor uns hin gewaschen und kamen uns ziemlich afrikanisch vor.

Bis dahin kein Problem. Aber dann wollten wir das Wasser ausschütten. Also ab in die Badewanne damit. Mmh, irgendwie lief das nicht richtig ab. Hannchen hat dann an diversen Hähnen gedreht und versucht den Abfluss zu öffnen. Und dann fing es an zu plätschern. Prima, geht doch. dachten wir.
War ein Irrtum. Es kamen Unmengen an Wasser unter der Badewanne hervorgelaufen. Hilfe!
Nun gut. Also haben wir uns zu dritt Badehandtücher geschnappt und versucht dem Ozean Herr zu werden.
Soviel Wasser war gar nicht in der Schüssel. Müsste ja bald geschafft sein.
Nö, war es nicht. Es wurde mehr. Ach du Schande. Da haben wir nun gewischt, gewrungen und so weiter und es plätscherte munter weiter vor sich hin.


Irgendwann kam mir die Sache spanisch vor. Und nach genauem Hinsehen entpuppte sich folgende Situation. Der Wasserzulauf zur Wanne war geöffnet (war sicherlich beim Versuch den Abfluss zu öffnen passiert - weiß der Geier, welcher Knopf da für was zuständig ist). Das Wasser lief aber nicht IN die Wanne, sondern an der Hinterwand raus und plätscherte munter auf die Fliesen darunter. Als ich das sah erinnerte ich mich vage daran, dass der Liebste mal nebenbei erwähnte, die Wanne braucht nochmal nen Klempner, aber Details hatte er nicht erwähnt.
Also, Hahn zugedreht, und dann wurden wir der Sintflut Herr.


Ich brauchte danach erstmal Alkohol, die Kinder waren mit frischen Orangen zufrieden.
Als Entschädigung gabs dann heute Abend Pizza satt.

Dienstag, 15. August 2017

Fahrschule...

Heute habe ich die Kinder nochmal richtig ausschlafen lassen. In der Nacht hat es geregnet. Da ließen wir den geplanten Spaziergang erstmal ausfallen. Nicht wegen der paar Tropfen von oben. Aber der rote Schlamm auf den Wegen, der ist echt hartnäckig. Ab morgen werd ich sie aber jeden Tag ein kleines bißchen früher wecken. Hier ist es ja eine Stunde später als bei euch in Deutschland. Und Montag fängt die Schule an. Da ist das Lotterleben dann vorbei...

Über Mittag haben die beiden dann weiter relaxt und nebenbei eine ganz frische Ananas verputzt.


Und dann hab ich heute meine erste "Fahrstunde" nehmen müssen. Der Fahrlehrer war sehr nett und geduldig. Naja, immerhin ist er mit mir verheiratet, da sollte man schon nett zueinander sein. Außerdem war ich fürs Abendessen verantwortlich und der Liebste hatte Hunger.  Ich glaub, ich hab mich auch gar nicht so doof angestellt. Das mit dem Linksverkehr ist auch nicht das große Problem. Eher die vollen Straßen im Berufsverkehr und die fehlenden Verkehrsregeln. Dazu kommt, dass es hier für Kenianer zwei Möglichkeiten des Führerscheinerwerbs gibt. Zum einen kann man zur Fahrschule gehen, lernen und dann eine Prüfung machen. Die andere Möglichkeit ist, dass man sich einen Führerschein kauft. So fahren die dann aber auch. Naja, ich box mich da schon durch.

Später haben wir dann noch neues Kaminholz besorgt. Das Anzünden gestaltet sich immer noch etwas tricky, aber es wird.


Johanna hat dann unser noch leeres Wohnzimmer zum Ballettsaal umfunktioniert (Franzi wirds freuen).


Morgen folgt dann "Fahrschule Aufbaukurs".

Montag, 14. August 2017

der erste Besuch....

Das war nun der erste "normale" Wochentag. Zumindest für Michael. Der hat uns zuliebe auf das frühmorgendliche Joggen verzichtet und ist ganz früh zur Arbeit gefahren, um am Nachmittag mehr Zeit für uns zu haben.

Was macht man also an so einem Tag? Zunächst einmal frühstücken. Das ist nicht anders als in Halle und schmeckt auch so.



Ich bin mit den Kindern dann nochmal durchs Viertel gestromert.  Morgen wollen wir unseren Radius noch mehr erweitern. Vor allen Häusern stehen Guards, die zahlreichen Botschaften hier sind sowieso gut bewacht. Wir bewegen uns also auch zu Fuß sehr sicher.

Gewöhnungsbedürftig ist es, sich damit zu arrangieren, nicht allein zu Hause zu sein. Irgendwo wirbelt immer jemand herum. Im Haus und im Garten. Immerhin habe ich mir heute den Abwasch erkämpfen können. Hab ja Zeit und sonst gerade wenig zu tun.

Besuch hatten wir heute auch noch. Niedlich, der kleine Kerl.


Bemerkenswert ist auch diese tiefrote satte Erde, die trocken feiner ist als der schönste Ostseesand. Johanna war so lieb und hat heute erstmal alle unseren Schuhen ihre ursprünglichen Farben wiedergegeben.


Da wir noch etwas einkaufen mussten, sind wir heute am späteren Nachmittag nochmal in eine der zahlreichen Malls gefahren. Und siehe da...das war mir gestern gar nicht aufgefallen...


Da kann sich Deutschland echt noch was abgucken.  Kassen mit bevorzugter Behandlung von schwangeren Ladies. Wunderbar. Vielleicht geht ja da in Halle auch was. Müsste man nur mal anregen...

Sonntag, 13. August 2017

Karura Forest

Ach macht die dünne Luft hier müde. Wir sind alle vier erst am Ende des Vormittags aus unseren Betten gekrochen und haben  Frühstück statt Mittag gemacht. Michael war mit Raphael schnell im Village Market (eine kleine sehr hübsche Mall, nur ein paar Autominuten entfernt) und hat frische Brötchen (ich war erstaunt über dunkles Vollkorn) und Croissants geholt.
Außerdem waren wir überrascht, als sich die am Straßenrand von einem Bettler gekauften Bananen (frisch vom Baum) als Zitronenbananen herausstellten. Die Kinder meinten "übelstig lecker".


Nach dem Frühstück sind wir dann in den Karura Forest gefahren. Auch nur 10 min mit dem Auto. Allerdings bis dahin gefühlte 30 speed bumps. Man, wird man da durchgeschüttelt. Auch wenn man sich sehr langsam darüber hinwegtastet. Da ist ein Flug über den Sudan nix dagegen. Immerhin hatten die Kinder ihren Spaß.


Der Wald ist wunderbar, mit einigen Lichtungen. Mit schrankenkontrollierten Eingängen. Natürlich auch mit Eintritt. Wir zahlen jedoch als Residents nur wenig und keine Touristenpreise. Viele Fahrradfahrer, Spaziergänger, Jogger, Familien. Der Wald ist soooo groß, dass sich das alles verläuft. Und begegnet einem doch mal jemand, dann grüßt man sich hier ganz selbstverständlich. Wir haben nach einer Stunde Wanderung neben diversen kunterbunten Schmetterlingen und Käfern, einen kleinen Wasserfall gefunden. Recht lauschig dort.


Und was passiert, als wir dort so einträchtig sitzen? Ein junger Mann tritt an uns heran. "Hallo Herr Lattorff, ich bin so und so. Ich habe  morgen  einen Termin bei Ihnen, um mich vorzustellen" (es geht um ein Praktikum). Da befinden wir uns hier in einer Stadt mit über 3 Millionen Menschen und dann stellt man fest, dass Nairobi auch nur ein Dorf ist. Wunderbar!

Später sind wir noch mit den Kindern in einen nahegelegenen Slum gefahren und haben frisches Obst und Gemüse von den Händlern dort eingekauft. Beim ersten Halt wollten beide nicht aussteigen und sind lieber im Auto sitzen geblieben. Während wir nur 10m entfernt in einer kleinen Blechhütte einkauften wurde unser Auto von einer vorübereilenden Kuhherde eingekesselt. Beim nächsten Halt sind sie dann doch lieber mit ausgestiegen. Raphael mit seinen blonden Haaren zieht natürlich ganz viele Blicke auf sich, uns sind jedoch nur ausgesprochen freundliche und höfliche Menschen begegnet, die jedes Lächeln erwidern.

Außerdem gab es heute noch zwei kleinere Highlights:
erstens:      Alexa funktioniert, und spricht sogar deutsch mit uns und nicht suaheli ;-)
zweitens:   meine gekochten Spaghetti zum Abendessen sind jetzt laut der Kinder auf einer Stufe
                  mit Kerstins weltbesten Kirschwaffeln


Samstag, 12. August 2017

noch ein Baby...?

Oh man, was war das gestern für ein Tag. Nach einem wunderbaren Abschiedsfrühstück ging es mit drei Autos los zum Flughafen. 



Ausschließlich Schleichwege, da Berlin zur Zeit eine einzige Baustelle ist. Und wir waren entgegen aller Befürchtungen rechtzeitiger als rechtzeitig dort. Da unsere Sitzplatzfrage immer noch nicht geklärt war, sind wir also erstmal zum Airlineschalter. Dort war ein sehr netter und hilfsbereiter junger Mann, der alles versuchte, das Problem aber auch nicht lösen konnte. Er gab uns den Tipp, im Flugzeug dann direkt andere Passagiere anzusprechen und um Sitzplatztausch zu bitten - na prima. 
So, und wo wir nun schon so früh da waren, da haben wir uns gleich mal am Check-in Schalter angestellt. Der war noch geschlossen und wir waren die ersten und einzigen. Das hatte ich auch noch nie. Es dauerte aber gar nicht lange und die Schlange hinter uns begann zügig zu wachsen. Der Schalter machte eine halbe Stunde eher auf als geplant. Prima. Also, einchecken, Koffer aufgeben und dann nochmal zusammen mit den Eltern und Peter zu Mittag essen. So war mein Plan. Denkste! Zu früh gefreut…

Da ist man schon mal der aller aller erste am Check-in und dann sagt einem die Dame, sie könne uns nicht einchecken, da Raphael als Kind < 2 Jahre in ihrem System wäre. Was? Wie bitte? (die Tickets waren von Michaels Institutsreisebüro in Nairobi gebucht worden)

Also zurück zum Infoschalter der Airline auf der anderen Seite des Flughafens (in Tegel kann man ja rundum laufen). Der nette junge Mann von vorhin war auch sehr erstaunt uns wiederzusehen, ich zu diesem Zeitpunkt kurz vorm Infarkt. 
Er überprüfte die Tickets und erklärte uns, dass nicht Raphael das Problem wäre, sondern ein weiteres (drittes) Kind. Ein Kleinkind, welches auf meinem Schoss reisen sollte. Und da ich das Kind nicht dabei hatte, wollte mich die Dame am Check-in nicht einchecken. 

Ok. Woher also nehmen, wenn nicht stehlen? Woher um alles in der Welt sollte ich denn jetzt ein Baby nehmen? Und wollte ich das überhaupt? NEIN!

Ich bat dann den netten jungen Mann, das virtuelle Baby zu entfernen, was er auch umgehend tat. Dann also wieder zurück auf die andere Seite des Flughafens zum Check-in. Die Schlange war jetzt lang, Aber wir durften zum Glück direkt nach vorne an den nächsten freien Schalter. Und dann gings plötzlich. 

In Anbetracht des Schrecks brauchte ich danach erstmal eine Kopfschmerztablette.

Der Flieger startete ca. 10 Minuten verspätet. Das machte mich bei einer sehr knappen Umsteigezeit in Istanbul schon ein bisschen nervös. Natürlich hatten wir auch noch das wunderbare Glück in der vorletzten Reihe zu sitzen. Nichts gegen die Plätze, die waren wunderbar. Aber beim Aussteigen ist man sozusagen Letzter. So ein Mist. Also rannten wir wie die Irren mit unseren drei Handgepäckköfferchen durch den Flughafen in Istanbul. Und der ist GROSS. Ich konnte meine Brille nicht finden. Und ohne die bin ich, was Schilder lesen angeht, blind wie ein Maulwurf. Also ist Raphael immer vorneweg, Schilder lesend und den Weg weisend. Hat er gut gemacht. Wir haben es gerade noch so ins Flugzeug geschafft. 
Und was war? Unsere Plätze waren besetzt. Pfff, mein Bedarf war eigentlich bereits gedeckt. Der Stewart konnte helfen. Es hatte bereits im Vorfeld eine Umsetzung von Passagieren stattgefunden. Eine email aus Nairobi hatte das veranlasst und ich konnte weiter vorne mit den Kindern wunderbare Sitze nebeneinander einnehmen. 
Und dann war alles gut. Wir wurden über dem Sudan zwar ein wenig durchgeschüttelt, war aber erträglich. 
Michael hatte sich an der Ankunftshalle in Nairobi bereits wartend mit den Sicherheitslauten angefreundet und durfte uns, entgegen der üblichen Sicherheitsregeln, entgegenkommen. In Deutschland undenkbar. Wir haben sogar alle neun Koffer ins Auto gekriegt. Da war ich dann doch überrascht.

Den Tag heute haben wir mit Ausschlafen und Auspacken in viel Ruhe verbracht. Ein erster Spaziergang war natürlich auch drin. Schön hier. 





Im Moment liegen die Kinder vorm brennenden Kamin (wir haben Winter, es ist ein wenig kühl).


Donnerstag, 10. August 2017

Lauter letzte Male....

Eigentlich kann ich mich gar nicht entscheiden. Vergeht mir die Zeit zu schnell oder zu langsam? Ich weiß es nicht. Mal so, mal so. Die letzten Tage sind wie im Flug an uns vorübergerauscht.  Seit Dienstagabend sind wir in Kleinmachnow. Und das war eine gute Entscheidung. Es waren noch so viele Kleinigkeiten zu erledigen und zu besorgen, das konnten wir dann auf zwei Tage verteilen.

Wir mussten auch Abschied von unserem Auto nehmen. Bevor es abgeholt wurde, hatte ich allerdings wunderbare Unterstützung von Seiten der Kinderbrigade, die nach Herzenslust staubsaugte, wienerte und polierte.



Und am nächsten Tag wurde die schwarze Schönheit dann vom Händler unseres Vertrauens (der türkische Nachbar meiner allerliebsten Eltern) abgeholt.


Da fährt er hin.....
Nun ja, immerhin erwartet mich in Nairobi bereits ein neues Gefährt.

Ansonsten waren die Tage recht ruhig. Der letzte Abend ist angebrochen. Morgen nach dem Frühstück gehts los in Richtung Flughafen. Unsere Armada an Koffern (insgesamt neun ! ) zwingt uns zu drei Autos. Fahren wir eben im Konvoi.

Momentan gibt es noch Probleme mit den Sitzplätzen im Flugzeug. Hoffen wir, dass sich das morgen am Flughafen beim Check in lösen lässt. Auf jeden Fall wird es mir eine weitere schlaflose Nacht bescheren. Ich werde berichten.... (wenn ich es schaffe, auch unterwegs aus Istanbul).

Ab morgen gibts dann lauter erste Male ;-)


Sonntag, 6. August 2017

Wustrow

Und wieder ein Abschied. Und wieder flossen Mama-Tränen. Die großen Jungs sehen das gelassener als ich. Vielleicht haben sie recht, wir sehen uns in sieben Wochen ja schon wieder.
Naja, mein Mutterherz leidet trotzdem. Dank WhatsApp und Skype sind wir sowieso in Dauerverbindung. Aber es tut schon weh, meine beiden Großen gehen zu lassen - oder umgekehrt, ich gehe ja. Was für eine verrückte Welt.  Naja, ich weiß, ich übertreibe. Der kleine Große ist immerhin fast 19! Aber Kind bleibt Kind und Mutter bleibt Mutter. Da kann ich nicht aus  meiner Haut.



Ich bin dankbar für diese eine Woche, die wir nochmal intensiv mit den beiden Großen verbringen konnten. 

Und ich komme hier an der Küste, weit weg von all dem Alltag, endlich wieder zum Lesen. In jeder freien Minute habe ich ein Buch in der Hand. Momentan haben es mir die Fischland Krimis angetan. Claudia hat mich damit infiziert - danke auch dafür. Den Wustrower Buchhändler freuts…

Samstag Abend konnte ich dann die Kleinen zu einem Strandspaziergang überreden. Es war ausnahmsweise mal fast trocken, aber hundekalt. 



Die Strandglasfunde trösteten uns darüber hinweg. Beim Zurückkommen begann gerade auf der Seebrücke ein Konzert. Fünf ältere Herren versuchten sich mit 80iger Jahre Songs. Naja, immerhin. Statt wie alle anderen, die sich zitternd an ihrem Aperol-Sprizz festhielten, orderte ich (neben zwei kleinen Fanta) einen Grog. Und zwar einen ordentlichen. Der Kellner dachte ich mache einen Witz. Da musste ich dann nochmal meinen Wunsch betonen. Man war mir kalt. Und während alle anderen um uns rum frierend ihr kaltes Eiswürfelgläschen in der Hand hielten, trank ich mitten im August auf der Seebrücke in Wustrow einen Grog. Was tat das gut und wie warm wurde mir. 


In Nairobi bereitet Michael weiter vor. So besitzen wir nun schon ein Auto, zwei Betten, inclusive Matratzen, einen Tisch, ein paar Stühle, eine Herdplatte aus dem Angebot (türkisches Modell, leicht zu erhitzen, Michael hat sie Erdogan getauft) und neuerdings auch einen Kühlschrank (abschließbar).  Na bitte, da kann sich der Container ja Zeit lassen. Fürs Nötigste ist gesorgt. Erinnert mich an Studentenzeiten. Irgendwie auch romantisch… 
Immerhin sitzen wir dort unter Palmen am Pool. Interieur wird Allgemeinen sowieso überbewertet. 

Dienstag gehts nach Kleinmachnow. Dann ist Endspurt…




Donnerstag, 3. August 2017

Abschiede und Ankünfte

Ach, das schöne verträumte Wustrow. Unser zweites Zuhause. Die Zeit hier dümpelt so vor sich hin, das Wetter kann sich weiterhin nicht entscheiden. Ist uns aber egal.
Wir haben wunderbare Tage mit Jonathan und Alissa hier verbracht.


Montag war dann "Bahnhof-Tag". Joschi und Alissa fuhren ab, Konsti kam zwei Stunden später an.
Natürlich flossen Tränen. Mehr bei Mama, als beim Kind. Gut so. 



Unser kleines Pferdemädchen geht weiterhin jeden Tag reiten.



Noch eine Woche haben wir hier. Die letzte Woche Bekanntes, Vertrautes und einfach langweilige Routine. Die letzte Ruhe vor dem Sturm. Danach wird alles anders...