Da waren wir nun heute wieder beim sonntäglichen Gottesdienst. Es ist immer eine kleine Runde, aber heute waren immerhin acht Kinder dabei. Unsere zwei Süßen durften mitgestalten und vorlesen.
Haben sie prima gemacht. Erstaunlich ist, dass trotz der wenigen Leute der Gesang (und zum Glück sind es immer wundervolle, eingängige Melodien) wesentlich lauter, freudiger und kräftiger erscheint, als die paar Stimmchen in Kröllwitz. Zudem wunderbar klavierbegleitet.
Und ja, es gab natürlich wieder den saftigen wunderbaren Schokokuchen und Kaffee und reichlich Geschnattere im Anschluß im Garten. Das war wundervoll, denn wir haben heute angenehme 27 Grad.
Am Nachmittag sind wir dann ins Peponi Springs gefahren. Das ist sowas ähnliches, wie in Halle das Objekt 5. Ein traumhafter wilder Garten und einige Verkaufsstände von einheimischen Designern.
Auch ein deutscher Bäcker war mit backfrischen Brezeln vor Ort. Lecker. Ich hab mich an Samosas gehalten, Michael hat wie immer eine Ziege verspeist. Die schmeckte allerdings wider Erwarten tatsächlich sehr sehr lecker. Fanden auch die Kinder. Die zwei Gläser Weißwein haben mir allerdings ganz schön zugesetzt.
Auf dem Heimweg haben wir dann nochmal anhalten müssen. Am Straßenrand lag eine junge schwarze Frau und hatte einen heftigen epileptischen Anfall. Also wie immer stabile Seitenlage und das ganze Programm. Sie war in Begleitung ihrer gleichaltrigen, vielleicht 20 Jahre alten Schwester. Das mit dem Alter ist hier so eine Sache. Es fällt mir unheimlich schwer, das hier zu schätzen. Für eine Ambulanz hatten sie nicht das Geld, geschweige denn für die dann folgende ärztliche Behandlung. Also keine Ambulanz. Nach ein paar Minuten kam sie dann wieder zu Bewußtsein. Die Medikamente waren seit 5 Tagen alle und es gab kein Geld für neue. Wir sind noch ein Weilchen bei ihr geblieben, haben sie mit Wasser versorgt und Verhaltensregeln anschaulich erklärt. Es gibt hier keinen Anfang und kein Ende. Wir leben hier wohlbehütet und mit vielem Komfort. Aber rund um uns herum sind Slums mit unendlichem Elend. Abertausende Menschen. Tja, wo soll man anfangen und wo hier aufhören?
Tja das ist schon traurig...
AntwortenLöschenIch habe mich heute wieder über absolut dreiste Chipkartenmentalität geärgert...das ist dann ein heftiger Gegensatz...
Wenn man sowas aus nächster Nähe sieht, ist es doch etwas ganz anderes, als wenn man "nur" davon weiß. Ich bin sicher, du wirst dort (d)einen Anfang finden :)
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