Sonntag, 20. August 2017

Sonntagsgeschichten

Heute hatten wir uns vorgenommen, den Gottesdienst der evangelischen Gemeinde hier in Nairobi zu besuchen. Angekündigt laut Homepage war ein Familiengottesdienst. Nun gut, dachten wir. Sicher eine ganz gute Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen.
Gesagt getan. Wir haben also gegen acht Uhr die Kinder unter leisem Protest aus dem Bett geworfen. (die werden sich morgen früh wundern, da fängt die Schule an...)

Unser Navi hat uns dann quer durch Nairobi geführt, vorbei an der Innenstadt mit ihrer Skyline. Zum Glück war wenig Verkehr, ansonsten hätte ich auf den Highways noch mehr Herzanfälle bekommen.

Die Deutsche Gemeinde teilt sich ein riesengroßes Grundstück mit der Deutschen Botschaft hier.
Deswegen natürlich auch wieder Wachen und Tore. Wir waren ein bißchen zu früh dort und konnten deshalb noch den wunderschönen Garten begutachten.


Wir wurden herzlich begrüßt und willkommen geheißen. Raphael und Johanna waren die einzigen Kinder (es sind ja sozusagen noch Ferien hier) und hatten damit ihren privaten Kindergottesdienst. Das hat ihnen allerdings so gut gefallen, dass wir nächste Woche wieder dorthin fahren. Das Gelände ist großartig, weitläufig mit viel Rasen und Spielflächen. Ein Fußballtor gibt es auch. Der Gottesdienst war locker und angenehm. Bemerkenswert fand ich, dass man in dem Raum nicht auf einen Altar blickt, sondern eine vollständig verglaste (und zum Teil geöffnete) Wand zum Garten vor sich hat. Der Blick schweift also während der Predigt in diesem wundervollen Garten, die Vögel singen, die Grillen zirpen und ab und zu huschen auch kleine Eidechsen auf der Terrasse vorbei. Herrlich.


Im Anschluss gab es saftigen Schokokuchen, Kaffee und Saft. Allein der Kuchen war die Fahrt dorthin wert ;-) Und natürlich viel Geschnatter. Uns begegnete eine sehr offene, freundliche und kontaktfreudige Gemeinde. Wir lernten Lehrerinnen der Deutschen Schule, WHO-Mitarbeiter, Außenhandelsmitarbeiter und viele andere kennen.
Erstaunt waren wir, dass der Gemeindebeitrag hier pro Jahr und Familie nur 20 Euro beträgt. Passt ja eigentlich so gar nicht zur Kirche, dachten wir. Nun ja, das Ganze hat auch einen Grund. Die evangelische Gemeinde in Nairobi ist die wohlhabendste Auslandsgemeinde Deutschlands. Und das liegt nicht an den Mitgliedern. Die Gemeinde war einfach clever und hat einen großen Teil ihres Grundstücks an die Deutsche Botschaft hier vermietet. Und die Mietpreise hier sind enorm. Ein gutes Geschäft also. Jedenfalls haben wir uns dort sehr wohl und willkommen gefühlt. Wiederholung ist garantiert.


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