Mittwoch, 23. August 2017

Müllgeschichten

Müll fällt überall auf der Welt an, so auch hier bei uns. Während wir in Halle vier bunte Mülltonnen gestellt bekamen (eine für Restmüll, eine gelbe Tonne und zwei Papiertonnen) fliegt hier alles und jedes in EINEN Sack. Das ist so ein einfacher großer blauer Müllsack. Der steht dann hier bei uns in einem der Wirtschaftsräume und wird so nach und nach mit den anfallenden kleinen Mülltüten aus dem Haus befüllt. Da müffelt eigentlich auch nichts, denn eines geht hier gar nicht. Es werden niemals Lebensmittel weggeworfen. Das wäre ein absolutes No go - in Anbetracht der Tatsache, dass nicht weit von uns Hunger herrscht. Ausnahmen sind natürlich Verdorbenes. Haben wir Reste übrig, dann verteilen wir das an die Guards, den Caretaker oder Winnie.

Während nun allerdings in Halle die Stadtwirtschaft nur aller 2 Wochen mal vorbeikam, haben wir hier die Müllabfuhr aller zwei TAGE (Montag, Mittwoch und Freitag). Die sind ja wirklich fleißig. 

Heute ist Mittwoch, also ein Müllabholtag. Also stellten wir unsere Mülltüte früh vor die Haustür. Dann kommt Boniface und bringt den Müllsack ein paar Meter weiter an die nächste Straße. So, und da liegt die dann auf dem Grünstreifen rum. Nicht lange (die Müllabfuhr ist nicht nur fleißig, sondern auch flott), aber ausreichend genug, damit die Müllsortierer noch ihrem Tagewerk nachgehen können. 
Die Müllsortierer kommen hier meist im Dreiergespann und nehmen jeden einzelnen Müllsack sorgfältig auseinander. Alles, was irgendwie verwertbar erscheint, wird gesichert und mitgenommen. Da sie aber im Anschluss jeden Sack wieder fein säuberlich mit dem Durchsortierten und nicht Brauchbaren füllen, werden sie geduldet. Das heißt, man lässt sie machen.

Am Nachmittag hat es heute kräftig gewittert. Die Erde, die Tiere und die Planzen freuts. Mich selbst nicht so sehr, naja, so mittel. 




3 Kommentare:

  1. Wird denn kein Müll auf der Straße verbrannt, wie in der "Vogelkunde" beschrieben? Das fände ich aber sehr enttäuschend, wo ich mich doch schon auf den Duft nach schwelenden Feuern gefreut habe ;-)

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    1. Bitte Kerstin, Berit wohnt doch nicht in einer Gegend, wo man den Müll einfach anzündet. Sie hat ja beschrieben, dass die Müllsortierer alles wieder in die Säcke füllen. Und schwelende Müllfeuer sind sicherlich nicht so romantisch. Denke nur an die Plastikabfälle, die da brennen und einen beißenden Gestank verbreiten.

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  2. Kerstin und Peter, ihr habt beide irgendwie recht. Normalerweise werden hier in Nairobi kleine und größere Kulen am Straßenrand gegraben, in die dann der Müll geworfen wird. Ist die Kule voll, wird angezündet. Und ja, Plastik stinkt erbärmlich und beißend.
    Nur hier in unserem Stadtteil, in Runda, gibt es eine Müllabfuhr. Das ist schon was besonderes und einzigartig für Nairobi. Da haben wir irgendwie Glück mit unserer Wohngegend gehabt.
    Was allerdings trotzdem auch bei uns verbrannt wird sind Gartenabfälle.

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