Samstag, 12. August 2017

noch ein Baby...?

Oh man, was war das gestern für ein Tag. Nach einem wunderbaren Abschiedsfrühstück ging es mit drei Autos los zum Flughafen. 



Ausschließlich Schleichwege, da Berlin zur Zeit eine einzige Baustelle ist. Und wir waren entgegen aller Befürchtungen rechtzeitiger als rechtzeitig dort. Da unsere Sitzplatzfrage immer noch nicht geklärt war, sind wir also erstmal zum Airlineschalter. Dort war ein sehr netter und hilfsbereiter junger Mann, der alles versuchte, das Problem aber auch nicht lösen konnte. Er gab uns den Tipp, im Flugzeug dann direkt andere Passagiere anzusprechen und um Sitzplatztausch zu bitten - na prima. 
So, und wo wir nun schon so früh da waren, da haben wir uns gleich mal am Check-in Schalter angestellt. Der war noch geschlossen und wir waren die ersten und einzigen. Das hatte ich auch noch nie. Es dauerte aber gar nicht lange und die Schlange hinter uns begann zügig zu wachsen. Der Schalter machte eine halbe Stunde eher auf als geplant. Prima. Also, einchecken, Koffer aufgeben und dann nochmal zusammen mit den Eltern und Peter zu Mittag essen. So war mein Plan. Denkste! Zu früh gefreut…

Da ist man schon mal der aller aller erste am Check-in und dann sagt einem die Dame, sie könne uns nicht einchecken, da Raphael als Kind < 2 Jahre in ihrem System wäre. Was? Wie bitte? (die Tickets waren von Michaels Institutsreisebüro in Nairobi gebucht worden)

Also zurück zum Infoschalter der Airline auf der anderen Seite des Flughafens (in Tegel kann man ja rundum laufen). Der nette junge Mann von vorhin war auch sehr erstaunt uns wiederzusehen, ich zu diesem Zeitpunkt kurz vorm Infarkt. 
Er überprüfte die Tickets und erklärte uns, dass nicht Raphael das Problem wäre, sondern ein weiteres (drittes) Kind. Ein Kleinkind, welches auf meinem Schoss reisen sollte. Und da ich das Kind nicht dabei hatte, wollte mich die Dame am Check-in nicht einchecken. 

Ok. Woher also nehmen, wenn nicht stehlen? Woher um alles in der Welt sollte ich denn jetzt ein Baby nehmen? Und wollte ich das überhaupt? NEIN!

Ich bat dann den netten jungen Mann, das virtuelle Baby zu entfernen, was er auch umgehend tat. Dann also wieder zurück auf die andere Seite des Flughafens zum Check-in. Die Schlange war jetzt lang, Aber wir durften zum Glück direkt nach vorne an den nächsten freien Schalter. Und dann gings plötzlich. 

In Anbetracht des Schrecks brauchte ich danach erstmal eine Kopfschmerztablette.

Der Flieger startete ca. 10 Minuten verspätet. Das machte mich bei einer sehr knappen Umsteigezeit in Istanbul schon ein bisschen nervös. Natürlich hatten wir auch noch das wunderbare Glück in der vorletzten Reihe zu sitzen. Nichts gegen die Plätze, die waren wunderbar. Aber beim Aussteigen ist man sozusagen Letzter. So ein Mist. Also rannten wir wie die Irren mit unseren drei Handgepäckköfferchen durch den Flughafen in Istanbul. Und der ist GROSS. Ich konnte meine Brille nicht finden. Und ohne die bin ich, was Schilder lesen angeht, blind wie ein Maulwurf. Also ist Raphael immer vorneweg, Schilder lesend und den Weg weisend. Hat er gut gemacht. Wir haben es gerade noch so ins Flugzeug geschafft. 
Und was war? Unsere Plätze waren besetzt. Pfff, mein Bedarf war eigentlich bereits gedeckt. Der Stewart konnte helfen. Es hatte bereits im Vorfeld eine Umsetzung von Passagieren stattgefunden. Eine email aus Nairobi hatte das veranlasst und ich konnte weiter vorne mit den Kindern wunderbare Sitze nebeneinander einnehmen. 
Und dann war alles gut. Wir wurden über dem Sudan zwar ein wenig durchgeschüttelt, war aber erträglich. 
Michael hatte sich an der Ankunftshalle in Nairobi bereits wartend mit den Sicherheitslauten angefreundet und durfte uns, entgegen der üblichen Sicherheitsregeln, entgegenkommen. In Deutschland undenkbar. Wir haben sogar alle neun Koffer ins Auto gekriegt. Da war ich dann doch überrascht.

Den Tag heute haben wir mit Ausschlafen und Auspacken in viel Ruhe verbracht. Ein erster Spaziergang war natürlich auch drin. Schön hier. 





Im Moment liegen die Kinder vorm brennenden Kamin (wir haben Winter, es ist ein wenig kühl).


6 Kommentare:

  1. ich freue mich dass nun doch alles gut geklappt hat. Für mich ist es etwas unwirklich, zeigt aber, wie klein die Welt ist. Gestern haben wir uns in Tegel verabschiedet und nun sehe ich euch auf den Bildern in Nairobi.

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    1. Das ist wirklich etwas schräg. Ich habe mir vorher sooft die Fotos vom Haus und vom Garten angesehen. Und jetzt sind es die gleichen Bilder, nur das die Kinder plötzlich mittendrin stehen. Irgendwie für mich immer noch surreal.

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  2. Gib's zu, das mit dem Flugzeug habt ihr nur gemacht, damit ihr was Spannendes zu schreiben habt. Einsteigen, Fliegen, Landen - das wäre ja schon ein bisschen langweilig gewesen ;-)
    Ein weiteres Baby hätte euch durchaus gestanden, aber Julian ist vermutlich froh, dass nicht Raphael diese Verjüngungskur durchgemacht hat.

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    1. Oja, Raphael war auch sehr froh. Das ganze passt aber zu mir. Deshalb nannten mich meine Eltern schon zu Kinderzeiten "Katastrophen-Elli". Man muss sich eben treu bleiben ;-)

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  3. Hallo ihr Lieben,
    wenn alleine der Ticketschalter schon zum Erlebnis wird, dann ist der Start in euer Abenteuer ja schon einmal geglückt ;) Wir freuen uns sehr von euch zu hören und euch zu lesen ! Kommt jetzt erstmal gut an. Viele Grüße !

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    1. Naja, langweilig kann ja jeder... (wär mir an diesem Tag aber tausendmal lieber gewesen). Liebe Grüße an alle

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